Audi A6 Limousine 2018: Aktueller König des Triptychon

Die Vorteile im ewigen Premiumdreikampf verschieben sich wieder einmal für ein Jahr. Denn Audi bittet zur ersten Ausfahrt in der neuen Audi A6 Limousine.

Zuletzt aktualisiert am 18.05.2018

Die neue Audi A6 Limousine ist der jüngste Schachzug im ewigen Match der Premiumklasse. Die Führung wechselt quasi jährlich, weil in diesem Rhythmus neue Varianten, Motoren, Facelifts und Generationen präsentiert werden. Grundregel: Das jeweils schärfste (weil neueste) Messer gewinnt die Zulassungsstatistik in Österreich. 2018, also von Januar bis April, führt der 5er BMW (934 Stück) vor der Mercedes E-Klasse (610 Stück) und vor dem Audi A6 (375 Stück).

Die neue Audi A6 Limousine

Bis Juni 2018 wird sich daran wenig ändern…. aber dann. Dann boardet die neue Audi A6 Limousine die Business Class. Business Class, weil der A6 genau genommen nur als Firmenfahrzeug wahrgenommen wird. Selbst Audi nennt Familien zuletzt und schreibt: „Er spricht (…) Manager, Selbstständige, Flottenkunden und Familien gleichermaßen an.“ Zu Recht. Der Anteil der Flotten- und Firmenkunden liegt bei über 80 Prozent.

Audi A6 Limousine 2018
© Bild: Audi

Durch den geringen Anteil an Privatkunden spielt die Limousine eine vergleichsweise große Rolle. Immerhin 40 Prozent der Käufer (oder Leaser) ziehen diese Variante dem Kombi vor. In Zeiten, in denen bereits Abgesänge auf die Limousine gehalten werden, ein Wert, der zur Euphorie unter den Limousinen-Aficionados einlädt. Auch die Wahl beim Motor ist bereits gefallen bevor das erste Auto im Showroom steht: rund 95 Prozent werden sich für ein Dieselagreggat entscheiden. Crisis? What crisis?

Das Design ging Audi dezent an. Der A6 verströmt durchaus, und wie selbstverständlich, Premiumflair, verkneift sich aber jede Extravaganz oder Überraschung. Das ist deswegen erwähnenswert, weil der technisch quasi identische Audi A7 sich sehr viel weiter aus dem emotionalen Fenster lehnt. Das macht die Audi A6 Limousine nicht. Der Chef kann hier friktionsfrei einstiegen, ohne eine Neiddebatte zu riskieren. Die Seriosität freilich bleibt. Die Türen ploppen satt, die Seitenscheiben gleiten lautlos, der Fahrer ruht in gemütliche Ledersitze.

Audi A6 Limousine 2018
© Bild: Audi

Die achte Generation des Audi A6

Und innen entfaltet sich dann sowieso eine displaydurchzogene, funktionsgetränkte, digitalisierte, individualisierungsoptimierte Techniklandschaft. (Anmerkung der Red.: Wenn man das drei Mal hintereinander in einen Spiegel sagt, taucht Elon Musk hinter einem auf.)

Das obere Display hat eine Diagonale von 10,1 Zoll (Ausstattungslinie MMI plus vorausgesetzt). Hier wird das Infotainment bedient. Das untere Display hat eine Diagonale von 8,6 Zoll und ist für die Steuerung der Komfortfunktionen zuständig. Bildschirm Nummer drei ist ein 12,3-Zoll Virtual-Cockpit, das statt der klassischen Rundinstrumente verbaut wird. Wer möchte, der kann das Head-up-Display als vierten Bildschirm zählen.

Audi A6 Limousine 2018
© Bild: Audi

Die Funktionen sind dabei auf Flottenkunden zugeschnitten. So lassen sich insgesamt sieben Fahrerprofile anlegen. Für jedes Profil lassen sich insgesamt 400 Parameter einstellen.

Die Fahrerassistenzsysteme

Selbstverständlich ist alles an elektronischen Helfern und Assistenten verbaut, was die Forschungsabteilung derzeit hergibt. So wird die Audi A6 Limousine mit einem Park- und Garagenpilot ausgestattet, der die Limousine selbstständig in eine Parklücke oder eine Garage rein und wieder rausfährt. Der Fahrer kann, nachdem er ausgestiegen ist, diesen Vorgang per App starten und überwachen.

Spurhalteassistent (mit Lenkeingriff), eine adaptiver Tempomat und ein Effizienzassistent (unterstützt eine ökonomische Fahrweise) sind obligat. Hinter dem Zauber steckt das Fahrerassistenzsystem zFAS: Je nach gewählter Ausstattung arbeiten bis zu fünf Radarsensoren, fünf Kameras, zwölf Ultraschallsensoren und ein Laserscanner daran, dem Auto Augen zu verleihen.

Audi A6 Limousine 2018
© Bild: Audi

Motoren und Preise

Alle Motoren im neuen A6 werden mit der Mild-Hybrid-Technologie ausgeliefert. Die V6-Aggregate nutzen dafür das 48-Volt-Hauptbordnetz, die Vierzylinder arbeiten auf 12-Volt-Basis. In beiden Fällen kooperiert ein Riemen-Starter-Generator (RSG) mit einer Lithium-Ionen-Batterie, womit der Audi A6 zwischen 55 und 160 Stundenkilometer segeln kann. Also dahingleiten. Immerhin bis zu 40 Sekunden lang. Entsprechende Verkehrslage und Straße vorausgesetzt.

Bei den ersten Ausfahrten war die Audi A6 Limousine ein mehr als souveränes Auto. Was aber auch kein Wunder ist, schließlich machen die starken Motoren den Anfang. Ab Juni 2018 ist die neue Audi A6 Limousine in Österreich zu haben. Zunächst nur der A6 TFSI quattro S tronic (340 PS, ab 70.500 Euro) und der A6 TDI quattro tiptronic (286 PS, ab 65.500 Euro). Zwei kleinere weitere Diesel (204 und 231 PS) folgen im September, ein kleineren Benziner (245 PS) im November.

Audi A6 Limousine 2018
© Bild: Audi

Audi A6 mit Allradlenkung

Serienmäßig wird der neue Audi A6 mit einer Allradlenkung ausgestattet. Je nach Geschwindigkeit variiert die Lenkübersetzung zwischen 9,5:1 und 16,5:1 (vorne: Wellgetriebe; hinten: Spindeltrieb). An der Hinterachse werden die Räder um bis zu 5 Grad eingeschlagen. Bei niedrigen Geschwindigkeiten wird gegensinnig zu den Vorderrädern eingeschlagen, was den Wendekreis um 1,1 Meter verkleinert. Bei hohen Geschwindigkeiten wird gleichsinnig mit den Vorderrädern gelenkt, um beispielsweise beim Spurwechsel die Stabilität zu erhöhen.

Die Dimensionen sind im Vergleich zum Vorgänger quasi gleich geblieben. Die Gesamtlänge beträgt 4.939 Millimeter (plus 7 Millimeter), die Breite 1.886 Millimeter (plus 12 Millimeter) und die Höhe 1.457 Millimeter (plus 2 Millimeter). Trotz dieser eher homöopathischen Werte könnte den Passagieren das Wachstum auffallen, da nämlich auch der Radstand wuchs (ein Wert, der sich auf den Komfort im Innenraum ganz enorm auswirken kann) – von 2.910 Millimetern auf 2.924 Millimeter. Freilich bleibt die Audi A6 Limousine ein Fahrerauto.

Audi A6 Limousine 2018
© Bild: Audi

Mehr Fahreindrücke, dann von Wolfgang Hofbauer, gibt es in der Autorevue 06/2018.

Daten Audi A6

Antrieb Zum Marktstart im Juni ein TFSI und ein TDI, drei weitere Versionen folgen später (siehe unten). 7-Gang- Doppelkupplungs- und 8-Gang-Automatikgetriebe. Die 3-Liter-Motoren mit Allradantrieb.
55 TFSI quattro  € 70.500,–,
2995 ccm, 250 kW (340 PS), 500 Nm, 0–100 in 5,1 sec, Spitze 250 km/h, CO2 151 g/km, Normverbrauch 6,7 l/100 km.
50 TDI quattro  € 65.500,–,
2967 ccm, 210 kW (286 PS), 620 Nm, 0–100 in 5,5 sec, Spitze 250 km/h, CO2 142 g/km, Normverbrauch 5,5 l/100 km.
45 TDI quattro  ab September
170 kW (231 PS).
40 TDI  ab September
4 Zylinder, 150 kW (204 PS).
45 TFSI quattro  ab November,
180 kW (245 PS).
Dimensionen 4/5 Sitze, L/B/H 4939/1886/1457 mm, Radstand 2924 mm, Tank 63 l, Kofferraum 530 l.
Gewicht ab ab 1760 kg.
Ausstattung Spurverlassenswarnung, Audi connect, Audi pre sense basic und front (Warnung plus Teilbremsung bei drohender Kollision), MMI Navigation mit MMI touch response, LED-Scheinwerfer etc.
Extras Matrix LED-Scheinwerfer ab € 2.676,–, Head-up-Display ab € 1.783,–, Dynamik-Allradlenkung ab € 2.421,–, Bang & Olufsen Premium Sound ab € 1.467,–, Assistenzpaket Tour ab € 2.549,– etc.

Audi A6 Limousine 2018
© Bild: Audi

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