Alles easy

In St. Veit nimmt man den Wettkampf gelassen. Sonne, schönes Panorama und gutes Essen sind schließlich wichtiger. Apropos, was hat eigentlich die Mama gekocht?

Zuletzt aktualisiert am 10.09.2018

Vielleicht liegt es am saftig grünen Panorama in St. Veit an der Glan oder an der Gelassenheit der Kärntner, die nicht einmal die zugereisten, hitzigen Steirer untergraben können, aber diese Vorausscheidung ist seit jeher die gemütlichste. Viele Rookies haben ihre Eltern dabei, ein Finalist schickt vor dem Interview seine Mutter auf die Heimreise und gibt ihr Instruktionen fürs Mittagessen. Nach dem Spektakel bleibt man sitzen, trinkt ein Bier und lässt den Tag bei Sonnenschein revue passieren. Das Finale auf der Schleuderplatte bekommt Festivalatmosphäre, wenn die Großeltern mit Campingausrüstung anrücken; den Griller hat man leider vergessen, und welche Band spielt denn als nächste?

Gut möglich, dass die Rookies vom Vormittag deswegen so gut abschnitten: Von den acht für die Schleuderplatte qualifizierten waren vier Leute fehlerfrei, das ist sonst das akkumulierte Ergebnis einer Saison. Denn dort agieren die meisten Rookies üblicherweise wie scheue Rehkitze im Scheinwerferkegel. Aber wenn das Rehkitz nur das Bier danach im Kopf hat, ist ihm der Scheinwerferkegel ziemlich egal. Selbst den einsetzenden Hagel nimmt die Nachmittagsgruppe gelassen. Schließlich kocht die Mama drinnen. So blicken die vier Finalisten dem Finale auch recht locker entgegen. „Gewinnen wäre schon cool.“ Eh.

Hier die Gesamtsieger in St. Veit an der Glan

Die gesamten Ergebnislisten findet ihr am Ende des Beitrags.

Alfred Kramer, 20

Bei seiner vierten Teilnahme schon zum dritten Mal im Finale, kann man ihn als Jungroutinier bezeichnen. Seine Taktik fürs Finale liest sich daher knapp: gewinnen. Trainingsgelegenheiten findet er ohnehin an jeder Ecke. Im Kart begonnen, fährt er jetzt mit seinem Bruder Rundstrecke in einem Twingo und Autoslalom mit einem Corsa. Da würde sich ein Fiesta gut ins Bild fügen. Angeblich hat er sich seinen Arbeitgeber nur ausgesucht, weil die Anfahrt über Bergstraßen erfolgt und seinen Nasenring entfernt, weil er das Leistungsgewicht ruiniert hat.

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© Bild: Jürgen Skarwan

Maximilian Murko, 20

Letztes Jahr war er vom Feiern noch in anderen Sphären, deswegen trank er diesmal am Vorabend nur einen Kamillentee, blätterte ein bisschen in der Bezirkszeitung und war um punkt Sieben im Bett. Und wofür? Für unglaubliche 116,7 von 120 Punkten auf der Schleuderplatte. Sein Erfolgsrezept war, nicht viel zu denken, das hätte er im Delirium wohl auch noch hinbekommen. Also vielleicht doch mal wieder feiern. Spätestens am nächsten GTI-Treffen, als Anrainer müsste er sonst aktiv davor flüchten. Oder noch besser beim Finale des Racing Rookie.

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© Bild: Jürgen Skarwan

Philipp Moitzi, 20

Vor zwei Jahren ist er an der Schleuderplatte gescheitert. Er hat sie aber nicht zum Türsteher der Himmelspforte hochstilisiert und daher seine Aversion überwunden. Vor lauter Kartrennen und Motocross hat er eh keine Zeit, sich über so etwas den Kopf zu zerbrechen. Ein Konkurrent ist mit seinem Kart schon einmal über seinen Hinterreifen auf seinen Kopf gefahren, dagegen ist jede Schleuderplatte ein Kindergeburtstag.

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© Bild: Jürgen Skarwan

Patrick Patz, 19

Er hätte noch einen Antritt, aber möchte den Racing Rookie trotzdem lieber heuer gewinnen. Ein weiterer Antritt würde nur Zeit kosten, die er durch seinen Job bei der ÖBB nicht hat. Er ist nämlich kein Schaffner, sondern Oberleitungstechniker. Das ist ohnehin die beste Vorbereitung fürs Finale, weil er im Außendienst viel mit dem Auto herumfährt, körperlich beansprucht wird und auch mit der Spannung, die dann im Finale herrscht, bestens vertraut ist.

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© Bild: Jürgen Skarwan

Die Ergebnislisten gibt’s hier zum Download

Ergebnisliste BLAU

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Anmeldung für die Geburtsjahrgänge 1997–2001 unter: www.racingrookie.at

Anmeldegebühr € 30

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