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Moto2-Bremsskandal: Team trennt sich von Pilot Fenati

Moto2-Bremsskandal: Team trennt sich von Pilot Fenati

Bei Tempo 230 zog Moto2-Pilot Romano Fenati während des Rennens die Vorderradbremse seines Konkurrenten. Dafür war er zunächst nur für zwei Rennen gesperrt worden – jetzt folgt der Rauswurf aus dem Team.

Zuletzt aktualisiert am 12.09.2018

Nach dem Bremsskandal im Moto2-Rennen in Misano hat sich das Team Marinelli Snipers von seinem Piloten Romano Fenati getrennt. Der Italiener hatte während des Rennens bei einer Geschwindigkeit von etwa 230 km/h an den Lenker seines Konkurrenten Stefano Manzi gegriffen und die Vorderradbremse betätigt.

https://www.youtube.com/watch?v=cklpKVjEON4

Vorerst nur Sperre für zwei Rennen

Die unglaubliche Aktion brachte Manzi in Lebensgefahr – glücklicherweise konnte der Italiener sein Motorrad aber wieder unter Kontrolle bringen und überstand die Attacke unverletzt. Wegen „verantwortungsloser Fahrweise“ wurde Fenati mit der schwarzen Flagge aus dem Rennen geholt und vorerst lediglich für zwei Rennen gesperrt – trotz heftigster Kritik anderer Piloten. Jetzt zog auch das Team seine Konsequenzen und trennte sich von dem Rüpel-Piloten.

„Unverantwortliche Tat […] kann auf keinen Fall entschuldigt werden“

„Mit großem Bedauern müssen wir feststellen, dass seine unverantwortliche Tat das Leben eines anderen Fahrers gefährdet hat und auf keinen Fall entschuldigt werden kann. Der Fahrer wird ab sofort nicht mehr mit dem Marinelli-Snipers-Team an einem Rennen teilnehmen“, gaben die Marinelli Snipers am Montag nach dem Rennen bekannt.

„Das Schlimmste und traurigste Verhalten, das ich je in einem Motorradrennen gesehen habe“

Auch MV-Agusta-Präsident Giovanni Castiglioni kritisierte die Aktion heftig. Sein Unternehmen wird 2019 in der zweithöchsten Klasse Moto2 mit dem Forward Team zusammenarbeiten, für das Manzi aktuell fährt und zu dem Fenati 2019 dazustoßen sollte. „Ich werde alles unternehmen, um das zu verhindern“, so Castiglione. „Er vertritt auf keinste Weise die Werte unseres Unternehmens. Das war das Schlimmste und traurigste Verhalten, das ich je in einem Motorradrennen gesehen habe. Echte Sportler würden sich nie so verhalten“, schrieb Castiglioni seinen 565.000 Followern auf Instagram. Wäre er der MotoGP-Rechteinhaber Dorna, würde er Fenati aus der WM ausschließen, so der Italiener.

Auch lebenslange Sperre gefordert

Auch MotoGP-Pilot Cal Crutchlow befindet die Strafe für zu milde. Der Brite sprach sich für eine lebenslange Sperre Fenatis aus. „Er sollte nie wieder auf einem Motorrad sitzen. Das Team hätte ihn umgehend bei der Hintertür hinaustreten sollen“, sagte Crutchlow. „So etwas kannst du einem anderen Fahrer nicht antun, wir riskieren unser Leben schon ausreichend genug.“

Fenatis einschlägige Vorgeschichte

Fenati erregte in der Vergangenheit bereits mit rüpelhaften Aktionen Aufsehen. 2015 war er bestraft worden, nachdem er in Argentinien im Moto3-Warm-up gegen den finnischen KTM-Fahrer Niklas Ajo getreten hatte. 2016 war er in Österreich aus disziplinären Gründen von seinem Team für das Rennen in Spielberg suspendiert worden, später trennte sich das Sky-VR46-Team von Valentino Rossi von Fenati.

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