Andreas Riedmann
Seat Leon: Preise, Varianten, Ausstattung

Seat Leon: Preise, Varianten, Ausstattung

Wie ein Löwe brüllt der Seat Leon zwar nicht, punktet bei Familien aber mit viel Platz und niedrigen Verbräuchen.

Veröffentlicht am 21.08.2023

Der Seat Leon kommt etwas erwachsener daher als sein kleiner Bruder Ibiza, wenn auch erst 15 Jahre später vorgestellt. Die Abspaltung der Cupra-Sportmodelle, die den Leon viele Jahre ausmachten, tat zwar weh, mit breiter Leistungspalette, Kombi-Variante und geringen Verbräuchen punktet der Leon nun aber vor allem bei Familien und Vieltransportierern. Vor allem der Kombi macht dem Konzernbruder Skoda Octavia ordentlich Konkurrenz.

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Die Modellreihen des Seat Leon

Seat Leon 1M (1999 – 2006)

Die Plattform teilte sich der 1999 vorgestellte Seat Leon mit dem Golf IV, VW Bora, Audi A3 und Skoda Octavia. Als Schrägheckvariante des bereits im Jahr davor neu aufgelegten Seat Toledo war er ausschließlich mit fünf Türen erhältlich.

Drei Ausstattungsvarianten standen zur Verfügung (Stella, Signo und Sport), wobei letztere durch Sportfahrwerk, Sportsitze und Tieferlegung auffiel. 2002 folgte ein Facelift mit neuen Ausstattungsdetails. Der Leon I wurde insgesamt rund 544.000 Mal gebaut.

Die Leistungspalette startete bei bescheidenen 55 kW (75 PS), in der Sportvariante konnte man auf 132 kW (180 PS) zurückgreifen (wahlweise auch mit Allradantrieb). Ab 2002 wurden mit dem Modellen Cupra („Cup Racing“), Cupra R und Top Sport drei weitere sportliche Modelle nachgeliefert, der Cupra 2.8 V6 leistete 150 kW (204 PS). 2003 wurden die Allradoption für alle Modelle und der V6-Motor des Cupra allerdings gestrichen. Das günstigste Leon-Modell kostete bei Modelleinführung rund 15.000 Euro, der Leon Cupra 2.8 V6 etwa 28.000 Euro.

Die Leon-Motoren waren nicht frei von Mängeln: die Turbolader konnten verkoken und die Zündspulen sowie Zylinderkopfdichtungen zu Problemen führen. Eine typische Schwachstelle waren verschmutzte Luftmassenmesser. Trotz Vollverzinkung neigten manche Modelle zu übermäßiger Rostbildung, vor allem am Unterboden, zwischen den Türen und an den Vorderrädern.

Seat Leon 1P (2005 – 2012)

2005 war der überarbeitete Leon bereits in Spanien erhältlich, im übrigen Europa erst 2006. Optisch unterscheidet er sich vom Vorgänger vor allem durch den neuen, trapezförmigen kleinen Kühlergrill sowie die in einer Mulde der C-Säule versteckten hinteren Türgriffe. Die Palette der Ausstattungsvarianten wurde im Laufe der Modellgeschichte deutlich erweitert. 2009 folgte ein Facelift mit überarbeiteter Front, Heck und neuen Materialien im Innenraum. Die zweite Generation wurde rund 648.000 Mal gebaut.

Auch die neue Generation bot eine breite Motorenpalette, startend mit dem 1.4 mit 63 kW (85 PS) bis hin zum 2.0 TSI Cupra R310 mit saftigen 228 kW (310 PS). Ersterer kostete weiterhin rund 15.000 Euro. 2009 wurde der Leon erstmals einem NCAP-Crashtest unterzogen, in dem er vier der fünf möglichen Sterne erreichte. Sowohl bei Insassen-, Kinder- als auch Fußgängersicherheit wurden je ein Stern abgezogen.

Gemeinsam mit VW-Modellen gleicher Baujahre wies auch die zweite Generation des Leon Probleme mit der Steuerkette auf, die sogar zu Motorschäden führen konnten. Aber auch Fahrwerk, Beleuchtung, Abgasanlage und erhöhter Ölverlust zählten zu den Schwachstellen. In der Pannenstatistik war der Leon allerdings unauffällig.

Seat Leon 5F (2012 – 2020)

Mit dem Modelljahr 2012 wurde der Leon wie der Golf VII, Audi A3 8V und Skoda Octavia III auf den modularen Querbaukasten (MQB) der Volkswagen-Gruppe gestellt. Er war etwa fünf Zentimeter kürzer als der Vorgänger, hatte aber einen größeren Radstand. Die Optik wurde straffer und kantiger, erstmals wurden auch eine dreitürige Variante („SC“) sowie ein Kombi („ST“) angeboten. Der Leon III wurde mehr als eine Million Mal verkauft.

Die Motorenpalette veränderte sich nur geringfügig, Topmodell war immer noch der Seat Leon Cupra mit 221 kW (300 PS), dessen Leistung für das limitierte Sondermodell Cupra R ab 2017 noch um 7 kW (10 PS) gesteigert wurde. Die Preise wurden gegenüber der zweiten Generation nur unwesentlich erhöht.

Seat Leon KL (seit 2020)

Wiederum um auf dem modularen Querbaukasten basiert die aktuelle Generation des Seat Leon, der als Fünftürer und Kombi angeboten wird. Die dreitürige Version ist entfallen. Optisch wurde das neue Markengesicht mit sechseckigem Kühlergrill und LED-Scheinwerfern übernommen. Der 1.0-Liter-Benziner wird nun wahlweise auch als Mildhybrid mit Doppelkupplungsgetriebe angeboten, der bei Bedarf zwei der vier Zylinder abschaltet, um Benzin zu sparen.

Wie beim Golf stehen zwei Benzin- und zwei Dieselmotoren zur Verfügung: der 1.0 TSI leistet 81 kW (110 PS), der 1.5 TSI 96 kW (130 PS). Den 2.0-Liter-Dieselmotor gibt es mit 85 kW (115 PS) oder 110 kW (150 PS). Die Cupra-Sportmodelle wurden 2020 in eine eigene Modellreihe ausgegliedert und werden nun unter „Cupra Leon“ vermarktet.

Im Vergleich zur Vorgängergeneration fand ein kräftiger Preissprung statt. Das günstigste Modell (Seat Leon Austria Edition 1.0 TSI) kostet jetzt 22.390 Euro, das Topmodell Leon FR 2.0 TDI DSG sogar 35.690 Euro. Für die Kombi-Modelle wird geringfügig mehr verlangt. Die Sicherheitsstandards sind hoch, was mit fünf der fünf möglichen Sterne beim NCAP-Crashtest dokumentiert wurde. Die Liste der Fahrerassistenzsysteme ist lang, vieles ist aber nur mit Aufpreis erhältlich.

Das Cockpit des aktuellen Seat Leon.
Das Cockpit des aktuellen Seat Leon. © Bild: Andreas Riedmann

Aktuelle Infos und Preise zum Seat Leon findet ihr auf der Herstellerseite.

Häufig gestellte Fragen zum Seat Leon

Seit wann wird der Seat Leon gebaut?

Der Leon wurde 1999 erstmals vorgestellt und seither durchgehend gebaut.

Wo wird der Seat Leon gebaut?

Das aktuelle Modell des Leon wird im Seat-Werk in Martorell in Spanien gebaut.

Wie groß ist das Kofferraumvolumen des Seat Leon?

In der fünftürigen Version bietet der Seat Leon 380 Liter Volumen bei aufrechter und 1.220 Liter bei umgeklappter Rücksitzbank, in der Kombi-Version sogar 620 Liter bzw. 1.600 Liter.

Wie hoch ist der Verbrauch des Seat Leon?

Der Durchschnittsverbrauch des Seat Leon wird vom Hersteller mit etwa 5,5 bis 6,7 Litern für die Benzin- und 4,3 bis 5,2 Litern für die Dieselmotoren angegeben. Er zählt damit zu den sparsamsten Kombilimousinen im VW-Konzern. 

Fazit

Der Seat Leon ist ein Allrounder mit breiter Leistungspalette. Vom kreuzbraven Dreizylinder bis zum sportlichen Sechszylinder ist bzw. war alles dabei. Mit der Abspaltung der Cupra-Sportmodelle in eine eigene Modelllinie hat der Leon allerdings seine rassige Leistungsspitze verloren. Mit der Kombi-Variante konnte er hingegen seine Zielgruppe deutlich erweitern und macht dem Konzern-Bruder Skoda Octavia ordentlich Konkurrenz – mit deutlich sportlicherem Charakter. Mit vergleichsweise niedrigen Durchschnittsverbräuchen ist er somit das perfekte Familienauto.