Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 10/1971

Ausgabe der Autorevue vom Oktober 1971 mit Cover, Editorial & Impressum

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Preise

Das Rekordjahr der österreichischen Zulassungen ist auch das Rekordjahr der Preiserhöhungen. Drei Anlässe waren gegeben, bei manchen Firmen führten sie zu ebenso vielen Preissprüngen: Der Wegfall der Sondersteuer, der allgemeine internationale Kosten-Anstieg und die Währungs-Unsicherheiten. In der AUTOREVUE-Preisliste (Seite 67, 68) ist die jüngste Erhöhungswelle bei den Marken Audi, Volvo, Opel und Citroen bereits berücksichtigt, Korrekturen bei Ford, VW und den meisten anderen Firmen standen bei Redaktionsschluß unmittelbar bevor. Mercedes hatte bei Drucklegung einen Aufschlag von 1,8 Prozent auf die Listenpreise, diese Zahl ändert sich jeweils kurzfristig entsprechend dem Floating der D-Mark.

Des Handelsministers erste Hilfsaktion für den Autokäufer – die Propagierung der Eigenimporte – hat bis jetzt nur Unsicherheit und keinen echten Vorteil gebracht, wie aus der AUTOREVUE-Untersuchung (Heft 9) hervorging. Staribachers zweite Aktion – Telegramme an Österreichs Importeure mit Aufforderung zu Preisdisziplin, nochmaligem Kalkulieren der ins Auge gefaßten höheren Preise und Drohung mit Nettopreissystem – war geradliniger, dürfte aber im Endeffekt ebenso wenig einbringen. Immerhin, Österreichs Ford-General Christie reiste mit Staribachers Telegramm nach England, um die Gespräche noch einmal aufzurollen, das Ergebnis lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor. Das Nettopreissystem würde ein Ende der Listenpreise und damit eine Verdunkelung der Preissituation bringen – jener Interessent würde am günstigsten einkaufen, der die meisten Firmen abklappert und die beste Vergleichsmöglichkeit hat. Das Argument der Autofirmen gegen ein offizielles Nettopreissystem: Für 90 Prozent der Autokäufer, nämlich alle jene, die beim Kauf eines Neuwagens ihren Altwagen in Zahlung geben, besteht das Nettopreissystem ja schon de facto, da die Eintauschpreise von Händler zu Händler verschieden sein können – und somit auch die De-facto-Preise für Neuwagen. Das System offiziell zu betreiben, hätte den Nachteil, daß nicht nur der Vergleich zwischen Marke A und Händler, sondern auch der grundsätzliche Vergleich zwischen Marke A und Marke B äußerst schwierig wird – und das kann doch kein Vorteil sein.

Staribachers Forderung nach Rabatt-Stop und dafür die geplanten Preiserhöhungen zurückzunehmen, ist wegen der Eintauschwagen nicht sehr realistisch, bei dieser Art des Autokaufs wird es ein Feilschen um den günstigsten Eintauschpreis immer geben – und damit immer De-facto-Rabatte.

Der nächste Preissprung dürfte bei den meisten Firmen innerhalb kürzester Zeit erfolgen, die AUTOREVUE wird in Nummer 11 einen ausführlichen Überblick über die dann entstandene Situation geben.

 

Ihr

Herbert Völker

 

 

INHALTSVERZEICHNIS

 

NEUE BÜCHER (Seite 1)

TATSACHEN (Seite 6)

Herbert Völker, Alois H. Rottensteiner: AUTOREVUE TEST NSU TT 1200 (Seite 10)

Peter Karner, Alois H. Rottensteiner: AUTOREVUE TEST Rover 3500 (Seite 14)

Peter Karner, Alois H. Rottensteiner: DER HEISSE TEST Marathon-Opel von Annessi (Seite 18)

Paul Frere: PAUL FRERES TAGEBUCH Italienische Traumautos (Seite 20)

Peter Karner: ALLES ÜBER AUTORADIOS (Seite 24)

Alois H. Rottensteiner: AUTOREVUE-MITTELFOTO Formel 2 Langenlebarn (Seite 34)

Heinz Prüller, Alois H. Rottensteiner: GROSSER PREIS VON ITALIEN (Seite 36)

DPPI: GROSSER PREIS VON KANADA (Seite 40)

Axel Höfer, Alois H. Rottensteiner: FORMEL 2 LANGENLEBARN (Seite 44)

Herbert Völker: TAUSEND-SEEN-RALLYE (Seite 46)

Alois H. Rottensteiner: BILDBERICHT MOTOCROSS (Seite 48)

Erich Glavitza: MOTOCROSS-WM (Seite 50)

Axel Höfer: MARATHON DE LA ROUTE (Seite 52)

Axel Höfer: VOLLGASREVUE Nationaler Motorsport (Seite 54)

INTERNATIONALER MOTORSPORT (Seite 58)

AUTOMOBILBÖRSE (Seite 59)

ZULASSUNGSSTATISTIK (Seite 60)

SPORTRESULTATE (Seite 64)

NEUWAGENPREISE (Seite 67)

MOTORRADPREISE (Seite 68)

Erich Glavitza: TOUREN-MOTORRÄDER