Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 01/1995

Ausgabe der Autorevue vom Jänner 1995 mit Cover, Editorial & Impressum

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Liebe Leserin, liebe Leser,

 

die Autorevue wurde vor 30 Jahren von Norbert Orac und Martin Pfundner gegründet. Die beiden sind heute reich, gütig und weise. Nichts Minderes haben sie verdient, denn ihre Idee war brillant: Sie wollten das Blech schönreden und schönmalen, und eines Tages würden wir was Schönes in Händen haben und fragen: Wo haben wir das Blech gelassen?

Wir kochen den Saft unserer 30 Jahre gerne auf, es geschieht an mehreren Stellen dieses Heftes, hier nur ganz kurz: Am Anfang waren die Liebe zum Renn- und Rallyesport und ein paar große Journalisten-Persönlichkeiten, Paul Frére war der Leuchtturm. Liebhaber als Abonnenten, Liebhaber auch als Anzeigenkunden befestigten erste Terraingewinne. Durch Jochen Rindt trat der ganze Motorsport aus der Spezialisten-Ecke ans Licht, und so tat´s unser Magazin. Die Ölkrise von 1974 kam wie ein Killer all dessen, was mit Auto zu tun hatte, bei der Autorevue löst sie indes einen Schub aus. Wir hatten uns vom Blech gelöst und standen für uns selber da. Wir sprangen über die 200.000-Leser-Marke und waren damit richtig auf der Welt. Wieder löste Motorsport die nächste Zündung aus, Niki Laudas Boom war auch ein unsriger. Ab Mitte der siebziger Jahre ging´s stetig bergauf, dann wieder ein mächtiger Satz: Über die Halb-Million-Leser-Marke, mit raschem Spurt auf 700.000. Daß kurz davor Lauda seinen dritten Weltmeistertitel eingesackelt hatte, war wohl eine zufällige Parallele. Wie auch immer: Wir stehen zu unserem Motorsport-Background, ohne ihn ist die Autorevue nicht denkbar. Die Geburtstagsnummer will das auch in ihrer Themensetzung deutlich machen.

Wir haben unverändert keine Scheu, einen ökologisch lächerlichen Zwölfzylinder als rares Kunstwerk zu preisen. Schöne Verrücktheiten haben in der Knautschzone unseres Weltbilds allemal Platz. Trotzdem habe ich nirgendwo ein Automagazin gesehen, das grüner wäre als dieses, anders gesagt: Das sich gesamtheitlich soviel Freiraum gegenüber den klassischen Lobbies und den vorgegebenen Denkschienen der Automenschen schafft. Wir verfolgen da keine Politik und führen keinen Feldzug. Wir sind für die Durchlässigkeit von Argument und Gegenargument im Sinn erlebenswerter Zustände, und daraus möge bitte dem normalen Menschenverstand Kraft erwachsen. Wir sind für die Aufweichung des Schema-Denkens von pro und kontra Auto, und insofern ist es wesentlich, daß gerade eine solide gewachsene „Autozeitschrift“ Augen und Ohren weit aufsperrt für das, was uns allen insgesamt guttut. Und daß sie diese Empfindsamkeit deutlich macht und weitergibt, daß sie abseits von Lobby-Denken informiert und Vertrauen gewinnt auch im sozusagen falschen Lager.

Es ist mir fast lästig, aber ich darf solche Marksteine nicht vorbeigehen lassen ohne sachdienstliche Hinweise: Es gibt nach wie vor kein Motormagazin der Welt, das auf seinem Heimatmarkt eine derartige Leser-Reichweite nachweisen könnte wie die Autorevue. So verwundert es gar nicht mehr so arg, daß wir höhere Leserzahlen erreichen als alle Nachrichten-, Lifestyle- und Wirtschaftsmagazine Österreichs, mit Ausnahme von „News“.

Wir wollten ein fröhliches Geburtstagsheft machen, solcherart bedanken wir uns wohl am artigsten bei Ihnen für Wohlwollen und Treue. Wir haben etliche gescheite und charmante Freunde gerufen, keinen vergebens, und stellen die dickste Autorevue aller Zeiten auf schlanken Fuß. Sie erleben eine Menge von dem, was uns lieb und wert ist: Die Freude an der Sprache und am künstlerischen Ausdruck der Fotografie, eine Begeisterung für Themen, die Sie sonst nirgendwo finden, einen sportlichen Sinn, eine Schwäche für Unfug, und ein ruhiges, weites Herz für Autos.

 

Herzlich, Ihr Herbert Völker

 

 

 

INHALTSVERZEICHNIS

 

30 JAHRE AUTOREVUE

Unsere 30 Jahre (Seite 8)
Die sieben Gänge (Seite 54)
Das erste Cover-Auto (Seite 152)
Das unbekannte Wesen 8Seite 162)
Auto, die wir liebten (Seite 168)

PREMIERE
Alfa Romeo Spider und GTV (Seite 94)

FAHRBERICHTE
Ferrari 456 GT (Seite 100)
Audi A4 1.9 TDI (Seite 110)
Lamborghini Diablo 30 SE (Seite 116)
Ford Mondeo 24V (Seite 122)
Jeep Grand Cherokee 4,0 Laredo (Seite 126)
Jaguar XJR 4,0 (Seite 140)
Nissan Terrano II TD SGX (Seite 134)

FEATURES
Die Schönheit der Geschwindigkeit (Seite 12)
Ich verstehe nichts von Automobilen (Seite 26)
Die Erfindung des Rades (Seite 30)
Waldecks Wanderbrief (Seite 62)
Drei Texte von Richard Brautigan
Wundersamer Verkehrstau in Montana (Seite 90)
1953er Chevrolet (Seite 150)
Das gute Werk der Hühner (Seite 294)
Robinson Crusoe an der Autobahn (Seite 304)
Die Leichtigkeit der Inszenierung (Seite 312)
James Deans letzte Fahrt (Seite 322)
Speedway-Trip: Wie ich mich in die Kurve legte (Seite 332)
Dinge des Autos: Redakteure im Wandel der Zeiten (Seite 340)
Leser uns ihre Autos (Seite 346)

SPORT
Die Formel-1-Story (Seite 208)
Die 15 tollsten F-1-Autos jener Jahre (Seite 222)
The Kids (Seite 228)
Für den Zirkus geschaffen (Seite 238)
Ein Fest fürs Leben (Seite 244)
Nationaler Motorsport (Seite 254)
Das erste Tennen in China (Seite 262)
RAC-Rallye 8Seite 264)
Österreichische Automobilsportmeister (Seite 269)

INTERVIEWS
FERDIAND PIĖCH (Seite 42)
WILLY DUNGL (Seite 202)

TECHNIK UND VERKEHR
Neue Treibstoffe (Seite 146)
Verkehr 2010 (Seite 296)

RUBRIKEN
Revue im Jänner (Seite 74)
30 Jahre Automarkt (Seite 282)
Übersicht: Autotests der letzten 3 Jahre (Seite 293)
Autobörse – Kleinanzeigen (Seite 288)
Neu-und Gebrauchtwagenpreise (Seite 354)
Motorradpreise (Seite 368)
Vorschau auf Februar 1995 (Seite 368)