Elon Musk bestätigt: Tesla-Gigafactory bei Berlin geplant
Tesla-Chef hat bekannt gegeben, den Bau der ersten europäischen Gigafactory nahe Berlin zu planen.
Tesla-Chef Elon Musk hat die Pläne für eine neue Fabrik bei Berlin bekannt gegeben. Die erste „Gigafactory“ Europas soll in der Nähe des geplanten Hauptstadtflughafens BER entstehen, sagte Musk auf Nachfrage. Auch auf der Nachrichtenplattform Twitter hat der Tesla-Chef sich bereits zur geplanten deutschen Fabrik geäußert.
Model Y soll in deutscher Tesla Gigafactory gebaut werden
Batterien, Antriebsstränge und ganze Fahrzeuge sollen in der „Giga Berlin“ entstehen, schrieb Musk auf Twitter. Begonnen werden solle mit dem Tesla Model Y. Als konkreter Standort ist die Gemeinde Grünheide im Bundesland Brandenburg rund 30 Kilometer von östlich von Berlin im Gespräch.
Vierte Tesla-Gigafactory weltweit
Eine Tesla-Gigafactory in Deutschland wäre nach den Standorten im US-Bundesstaat Nevada, im US-Bundesstaat New York sowie im chinesischen Shanghai die vierte ihrer Art weltweit. Bisherigen Angaben zufolge ist der Produktionsstart für Ende 2021 anvisiert.
Bis zu 7.000 neue Arbeitsplätze
Nach Angaben der Berliner Wirtschaftsverwaltung soll die geplante Fabrik alleine in Brandenburg 6.000 bis 7.000 neue Arbeitsplätze schaffen. „Wichtig war für Tesla deshalb die Nähe zu Berlin sowie zum neuen Flughafen BER“, erklärte eine Sprecherin.
Tesla-Entwicklungs- und Designzentrum in Berlin geplant
Direkt in Berlin plant Tesla auch ein Entwicklungs- und Designzentrum. Wie viele zusätzliche Arbeitsplätze dort entstehen sollen und welche Standorte dafür diskutiert werden, wurde zunächst nicht bekannt. In den vergangenen Monaten habe es intensive Gespräche zwischen Berlin, Brandenburg und Tesla gegeben, sagte die Sprecherin.
Deutsche Politiker erfreut
Von der Politik wurde die Ankündigung wohlwollend aufgenommen. „Die Entscheidung von Tesla, eine hochmoderne Fabrik für Elektroautos in Deutschland zu errichten, ist ein weiterer Beweis für die Attraktivität des Automobilstandortes Deutschland“, erklärte der deutsche Wirtschaftminister Peter Altmaier. „Es ist zugleich auch ein Meilenstein beim Ausbau von Elektromobilität und Batteriekompetenz“, fügte der CDU-Politiker hinzu. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke begrüßte die Entscheiden als „hervorragende Nachricht für unser Land“. „Wir haben uns dafür seit längerem in intensiven Gesprächen und mit guten Argumenten eingesetzt“, erklärte der SPD-Politiker. Christian Amsinck, Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) sprach sogar von einem „vorgezogenen Weihnachtsfest.“
Einfluss auf deutsche Batterieproduktions-Pläne
Der deutsche Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer gab indessen für die deutsche Regierung zu bedenken, dass nun bei der Förderung der Batterieproduktion umgedacht werden müsse. Nach der Ankündigung von Tesla-Chef Elon Musk, bei Berlin eine Fabrik für die Herstellung von Batterien und Elektrofahrzeugen zu bauen, sei zu überlegen, welchen Sinn die eine Milliarde Euro noch habe, die Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in eine deutsche Lithium-Ionen-Fabrikation stecken wolle. Auch die geplante Batterieforschungsfabrik in Nordrhein-Westfalen mit 200 Mio. Euro Landesmitteln sei nun zu hinterfragen, sagte Dudenhöffer von der Universität Duisburg-Essen am Mittwoch laut Mitteilung. Dass die Wahl für die europäische Tesla-Fabrik auf Deutschland und Berlin-Brandenburg gefallen sei, nannte Dudenhöffer „überraschend, aber nicht abwegig“. Für die Batteriezellproduktion seien Standortfaktoren wie Flächen, Bodenpreise, Infrastruktur und Energiekosten wichtig, „aber natürlich hat Berlin auch Aussagekraft und die passt zu einer Premiummarke wie Tesla“.
