Drift-Spektakel am Abgrund: Ken Blocks Climbkhana 2
99 Kurven, 11 Kilometer: Bergsteigen mit Ken Block und seinem 914 PS starken Ford F-150 Hoonitruck.
2017 hat Ken Block seinen ersten „Climbkhana“-Clip veröffentlicht.
Mit seinem 1965er Ford Mustang Hoonicorn RTR V2 hat der Drift-Profi damals einen Ausflug auf den berühmt-berüchtigten Pikes Peak unternommen. Die Kennzahlen des damaligen Videos: 1.400 PS, 156 Kurven, 19,99 Kilometer und 1.439 Meter Höhenunterschied. Ende 2019 legte Block mit „Climbkhana 2“ nach: Für Teil zwei des Drift-Spektakels im Höhenrausch besuchten der Amerikaner und sein 914 PS starker Ford F-150 mit dem klingenden Spitznamen „Hoonitruck“ den Berg Tianmen in der chinesischen Provinz Hunan. Und die Straße, die die beiden dort erwartete, hatte es in sich: An den meisten Stellen ist sie gerade einmal halb so breit wie die Rennstrecke am Pikes Peak – und verheißt mit tiefen Abgründen schwerwiegende Konsequenzen.
11 Kilometer, 99 Kurven
Die Tianmen Shan Big Gate Road schlängelt sich über 99 Kurven und 11 Kilometer den Berg hinauf. Eine spektakuläre Kulisse, die heuer bereits Volkswagen für einen neuen Rekord mit dem ID.R auserkoren hat. In 7:38,585 Minuten hatte der vollelektrische Hillclimb-Spezialist die Bergstraße hinter sich gelassen – eine Zeit, die Block und sein Hoonitruck wohl nicht toppen konnten. Dafür ist die Präzisionsarbeit des Drift-Dream-Teams um einiges spannender anzusehen – wenn Blick das Heck seines Hoonitrucks in Millimeterarbeit an der Betonleitplanke vorbeischiebt, bleibt kein Auge trocken.
Auf Pandaschau
In typischer Ken-Block-Manier dürften natürlich auch diverse requisiten- und statistengestützte Showeinlagen nicht fehlen. Mit dabei: Ein Pandabär auf einem Segway.
„Die beste Straße aller Zeiten“
„Vor ungefähr fünf Jahren habe ich im Internet ein Foto von dieser verrückten Straße gefunden, die aus mehreren Serpentinen besteht und sich tatsächlich selbst überkreuzt“, erklärt Block die Wahl der Location. „Noch bevor ich wusste, wo auf der Welt sie sich befindet, wusste ich: Wir müssen dort filmen. Als wir weitere Nachforschungen angestellt haben habe ich realisiert, dass wir möglicherweise die beste Straße aller Zeiten gefunden haben. Sie ist wie eine europäische Asphalt-Rallystrecke – nur noch extremer – und ist umgeben von einer wilden Szenerie, die aussieht, als hätte man sie direkt aus dem Film „Avatar“ gestohlen“. Tatsächlich hatte sich James Cameron für seinen berühmten Blockbuster von der zerklüfteten Landschaft inspirieren lassen – gedreht wurde er dort aber nicht.
Unglaublich, aber hart
Dass schon Volkswagen und andere auf die Idee gekommen sind, ihre Autos publikumswirksam auf der spektakulären Bergstraße in Szene zu setzen, störte Block und sein Team nicht: „In den vergangenen paar Jahren wurden einige andere Projekte in der Region gefilmt, aber wir wollten unsere einzigartige Ästhetik und Ken Blocks wilden Fahrstil auf diese Straße bringen, um sie in einer Art zu zeigen, in der sie zuvor noch nicht gesehen wurde“, so Regisseur Brian Scotto, der für die Umsetzung von Climbkhana 2 verantwortlich zeichnet. „Diese Straße ist unglaublich, aber sie verzeiht nichts, was ironischerweise ihre beste Eigenschaft ist“.