Das ist das leichteste Metall der Welt

Der von Flugzeughersteller Boeing entwickelte metallische Werkstoff „Microlattice“ besteht zu 99,99 Prozent aus Luft und ist 100 Mal leichter als Styropor.

Veröffentlicht am 15.10.2015

Je leichter ein Flugzeug ist, desto weniger Treibstoff verbraucht es. Es ist also naheliegend, dass sich die Flugzeughersteller intensiv mit der Frage beschäftigen, wie sie in ihren Konstruktionen Gewicht einsparen können. Boeing könnte ein Durchbruch in dem Bereich gelungen sein: Der weltgrößte Flugzeughersteller entwickelte gemeinsam mit dem Forschungszentrum HRL Laboratories einen metallischen Werkstoff, der 100 Mal leichter ist als Styropor.

Microlattice besteht zu 99,99 Prozent aus Luft

Microlattice, so der Name des „leichtesten Metalls der Welt“, besteht zu 99,99 Prozent aus Luft. Der Rest setzt sich aus einem Netz extrem dünner Nickel-Röhren zusammen. „Das Mikro-Gitternetz ist eine offenzellige Polymerstruktur und wird häufig mit einer Knochenstruktur verglichen“, erklärt Forscherin Sophia Yang von den HRL Laboratories. „In der Knochenstruktur ist das Äußere des Knochens sehr steif, am im Inneren ist er hauptsächlich hohl, mit einer offenzelligen Struktur, damit der Knochen nicht so leicht zerdrückt werden kann und trotzdem sehr leicht ist.“

Leicht, stabil und flexibel

Microlattice ist so leicht, dass man es auf eine Pusteblume legen kann, ohne diese zu beschädigen. Ein weiterer Vorteil des innovativen Werkstoffes ist seine hohe Stabilität und Flexibilität: In Microlattice eingewickelt könnte man ein Ei aus dem 25. Stockwerk werfen und es würde keinen Schaden nehmen, so Yang.

Gewichtseinsparung bei Flugzeugen

Eines der Hauptanwendungsgebiete, für die Microlattice entwickelt wurde, sind Strukturkomponenten im Bereich der Luftfahrt – beispielsweise für die Seitenwände, Bodenplatten oder Gepäckfächer eines Flugzeugs. Das Ziel ist es, mit Hilfe des neuen Metalls eine möglichst große Menge an Gewicht und somit auch Treibstoff in der Luftfahrt einzusparen.