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Wie ein cleverer Kanadier eine Kreuzung mit Kreide und Laub "reparierte"

Wie ein cleverer Kanadier eine Kreuzung mit Kreide und Laub „reparierte“

Eine Gruppe ambitionierter Nachbarn beschloss, den Umbau einer chaotischen Kreuzung in Toronto einfach selbst in die Hand zu nehmen.

Veröffentlicht am 03.12.2017

In der kanadischen Großstadt Toronto gibt es eine Kreuzung, die viele Autofahrer vor eine Herausforderung stellt. Wo die Regal Road und die Springmount Avenue aufeinander treffen, gibt es reichlich Asphalt, aber keine Straßenmarkierungen. Die Stopppschilder werden insbesondere zu Stoßzeiten oft ignoriert, was mitunter zu chaotischen – und gefährlichen – Situationen führt. Ein Anrainer hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Kreuzung sowohl für Autofahrer als auch für Fußgänger sicherer zu machen, und entwickelte gemeinsam mit seinen Nachbarn ein Konzept, das vielleicht schon in naher Zukunft Realität werden könnte.

Mit Laub und Kreide gegen das Kreuzungs-Chaos

Die freie Asphaltfläche bedeckten Dave Meslin und seine Nachbarn mit Laub, sodass nur jeweils zwei Fahrstreifen in jeder Richtung frei blieben. Diese wurden mit Straßenmarkierungen zur besseren Orientierung versehen – sprich, mit Kreide aufgemalt. Die improvisatorischen Maßnahmen zeigten Wirkung: „Es sah so gut aus und es war toll zu sehen, wie Autos das erste Mal überhaupt stehen blieben, dass wir beschlossen es für einige Tage so zu belassen“, so Meslin gegenüber dem lokalen Nachrichtensender CBC. „Der Verkehr hat sich sofort an die Kreuzungsgestaltung angepasst, wie sie eigentlich sein sollte.“

Last week I got together with some neighbours and we temporarily re-designed a dangerous intersection near our homes….

Posted by Dave Meslin on Mittwoch, 29. November 2017

„Höflich, aber entschieden“

Während die Nachbarschaft von der „selbstgebastelten“ Kreuzung begeistert war, stieß die Maßnahme bei der Stadtregierung auf keine große Gegenliebe. Unzufriedene Bürger sollten sich mit der Stadt in Verbindung setzen anstatt selbst Änderungen vorzunehmen. Neuerungen wie die von Meslin und seinen Nachbarn angedachte könnten im Zuge diverser Zukunftspläne für die Stadtgestaltung durchgeführt werden. Das ist Meslin aber nicht genug: „Die Bürokratie tendiert dazu, Risiken vermeiden zu wollen … und es ist unser Job, höflich aber entschieden dagegen zu halten“, so der Kanadier. „Manchmal müssen einfach ein paar Nachbarn mit Kreide und Laub zusammenkommen und den Weg vorgeben.“