Mercedes-Benz 300 SL Roadster: Nach 40 Jahren auferstanden
Mit weniger als 15.000 Meilen am Tacho wurde dieser Mercedes-Benz 300 SL Roadster vor vier Jahrzehnten in eine Lagerhalle verfrachtet. Jetzt beginnt er sein zweites Leben.
Der Mercedes-Benz 300 SL Roadster ist der nicht-flügeltürige Bruder des berühmten Gullwing: Ab 1957 wurde das Coupé durch den Roadster mit veränderter Rahmengeometrie ersetzt, 1858 Exemplare wurden bis 1963 gebaut. Selten, aber doch taucht eines davon nach Jahrzeh ten in Vergessenheit wieder auf und versetzt seine Entdecker relativ zustandsunabhängig in Verzückung. Handelt es sich dann noch um ein Fahrzeug mit seltener Lackierung, allen Originalteilen, nur einem Vorbesitzer und weniger als 15.000 Meilen (rund 24.000 Kilometern) am Tacho, ist die Freude besonders groß – wie im Falle dieses 300 SL, der erst unlängst in Chicago nach über 40 Jahren Stehzeit wiederentdeckt wurde.
Der Mercedes-Benz 300 SL Roadster, Baujahr 1960, wurde 1976 von seinem ersten und bis dato einzigen Besitzer gekauft. Dessen Freude an seinem Fahrzeug währte offenbar nur kurz, denn bereits 1980 wurde der Mercedes nach gerade einmal 14.558 gefahrenen Meilen in eine Lagerhalle im US-Bundesstaat Indiana verfrachtet, wo er 40 Jahre zubringen sollte. Nach dem Tod des Besitzers wurde der Oldtimer jetzt von den Hinterbliebenen wiederentdeckt.
Ursprünglich war der Wagen in Farbe Blaugrau mit blauer Innenausstattung ausgeliefert worden, sein Besitzer entschied sich jedoch für eine Lackierung in Silber und bevorzugte ein schwarzes Interieur. Trotz dieser „Eingriffe“ wurde der 300 SL Roadster über den auf diese Baureihe spezialisierten Händler Gullwing Motor Cars für 1.095.000 US-Dollar zum Verkauf angeboten und hat mittlerweile auch schon einen neuen Besitzer gefunden, der sich der Restaurierung des automobilen Juwels wohl mit Freude annehmen wird.
