Die Welt ist eine Kurbel-Scheibe

Von Piëch bis Puntigam: Im Jahr 2002 waren wir bei der Erstausfahrt des Prototypen dabei, heute laden wir Science-Buster Martin Puntigam ein zu einer Dienstfahrt mit der Serienversion des 1-Liter-Autos in der dritten (und vorläufig letzten) Generation.

David Staretz
autorevue Magazin
Zuletzt aktualisiert am 27.01.2017

Mit dem Selbstverständnis echter Kenner der innerplanetarischen Materie hat Martin Puntigam die Wesenheit des XL1 sofort erfasst und GREIFT IN DAS LENKRAD, so wie man das bei servofreien Lenkungen der Lastwagenkategorie üblicherweise macht. Dabei stemmt er sich aber wie ein Jollensegler im Ausreitgurt gegen das Gaspedal, so dass ich als Beifahrer eine gewisse innere Krängung verspüre auf diesem Relikt einer Kreisbahn inmitten vom Giftsumach zersprengter Betonplatten. Die Ausgangslage ist perfekt: Ein Auto, das über geheime Kanäle dahin gelangt ist, Besitzer unbekannt, Schlüssel hinterlegt, ausgesetzt von einem namenlosen Transporter hier in der Mitte von Nirgendwo. Seltsame Kleinhubschrauber kreisen über uns, am Horizont schwelt eine chemikalische Rauchfahne wie nach einem missglückten Experiment, von weither heulen Sirenen und immer wieder durchpfeilt ein seltsames Gefährt das Bild der beiden Rückspiegelmonitore. Es handelt sich um ein Blokart, dreirädriges Windkraft-Buggy, dazu angetan, dem 1-Liter-Auto den Wind aus den Segeln zu nehmen, denn hier herrschen Zero Verbrauch, Zero Emissionen, Zero Airbags. Leider auch Zero Air, meistens.

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