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Umweltbundesamt-Studie empfiehlt generelles Tempo-Limit von 100 km/h auf Österreichs Autobahnen

Umweltbundesamt-Studie empfiehlt generelles Tempo-Limit von 100 km/h auf Österreichs Autobahnen

Zur Erreichung der Klimaziele bis 2030 empfiehlt eine vom Verkehrsministerium beim Umweltbundesamt in Auftrag gegebene Studie die Senkung des generellen Tempolimits auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen auf Tempo 100. BM Hofer will trotzdem an Tempo 140 festhalten.

Zuletzt aktualisiert am 02.10.2018

Um die Klimaziele von Paris bis zum Jahr 2030 umsetzen zu können, muss Österreich seine Emissionen um 36 Prozent reduzieren. Wie das bewerkstelligt werden soll, ist aber derzeit noch Gegenstand von Untersuchungen. Eine vom Verkehrsministerium von Norbert Hofer beim Umweltbundesamt in Auftrag gegebene Studie sorgt nun in diesem Zusammenhang für Aufsehen: Wie die Online-Ausgabe der Tageszeitung derStandard.at berichtet, empfehlen die Experten die Senkung der generellen Höchstgeschwindigkeit auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen auf 100 km/h.

Hofer hält an Tempo 140 fest

Diese Empfehlung steht im krassen Gegensatz zum Vorstoß von Verkehrsminister Norbert Hofer, das Tempo-Limit auf 140 km/h anzuheben. Derzeit findet ein entsprechender Pilotversuch auf zwei Abschnitten der Westautobahn statt. Nach dem Bekanntwerden der Empfehlungen des Umweltbundesamtes hat Hofer bereits bekräftigt, trotzdem an seinen Plänen festhalten zu wollen: „Man kann dem Klimawandel mit Verboten begegnen oder positive Anreize zur Reduktion von Schadstoffen setzen. Wir gehen nicht jenen der Verbote, sondern setzen Anreize für Maßnahmen zur Schadstoffreduktion“, so Hofer. Es werde massiv in den Ausbau des Schienen-Personen- und Güterverkehrs investiert, dazu kommt ab 2020 die Nahverkehrsmilliarde.

Klimapläne müssen bis Jahresende in Brüssel vorgelegt werden

Ob das ausreicht, um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, ist allerdings fraglich. Der Individualverkehr mit Pkw sowie die Transportwirtschaft sind für 45,4 Prozent der Emissionen in Österreich verantwortlich. Bis zum Ende des Jahres muss Österreich die geplanten Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen in Brüssel vorlegen.

Gemischte Reaktionen

Der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) hat bereits nach dem Start des Pilotprojektes darauf aufmerksam gemacht, dass die geplante Einführung von Tempo 140 auf zwei Dritteln von Österreichs Autobahnen im Widerspruch zu Österreichs Klimastrategie stehe. Nach Bekanntwerden der Umweltbundesamt-Studie hat sich auch der ARBÖ bereits zu Wort gemeldet, der eine Senkung des generellen Tempolimits auf 100 km/h strikt ablehnt.