Skoda Kodiaq GT: Kein Platz für das SUV-Coupé

Die Marke Skoda hat ein Problem: es geht ihr zu gut. Und so gibt es keine Produktionskapazitäten mehr für den Skoda Kodiaq GT. Das SUV-Coupé war nur für den chinesischen Markt gedacht.

Zuletzt aktualisiert am 31.03.2021

Skoda hat mit dem Kodiaq GT bald ein neues Top-Modell. Die Coupé-Version des SUV erstreckt sich auf 4,75 Meter Länge, soll sich preislich deutlich von den anderen Modellen der Marke abheben und eine hochbeinige Alternative zum Superb sein. Das einzige Manko ist, dass dieses Auto ursprünglich nur in China auf den Markt kommen sollte.

Auf der Suche nach Kapazität

Doch längst hat Skoda erkannt, dass ein derartiges Fahrzeugkonzept auch hierzulande funktionieren könnte. Schließlich spülen konzeptionell vergleichbare Fahrzeuge wie der BMW X6 und X4 (und bald der X2) oder der Mercedes GLA die Rendite in die Bilanz. Skoda arbeitet demnach fieberhaft daran, das Kodiaq Coupé auch nach Europa zu bringen.

Skoda Vision E Ausblick Kodiaq GT
Das Kodiaq SUV sollte ursprünglich nur in China auf den Markt kommen.

Das Problem ist, dass es der Marke zu gut geht. Sprich: es gibt keine entsprechenden Produktionskapazitäten mehr. Theoretisch würde sich das Werk in Kvasiny anbieten. Dort werden Kodiaq, Karoq, Superb und Seat Ateca produziert. Erfolgreiche Modelle, die allesamt keinen Spielraum für ein neues Produkt lassen.

Aufbohren der Segmente

Kapazitäten freischaufeln zu müssen ist auch der Modelloffensive des Volkswagen-Konzerns geschuldet. VW T-Roc und Tiguan Allspace, Skoda Kodiaq und Karoq, Seat Ateca und Arona… dass für ein Kodiaq GT tatsächlich noch eine Marktlücke übrig sein soll zeigt, wie sehr der Wagen offensichtlich für China maßgeschneidert war. Nur so würde er sich von der hauseigenen Konkurrenz unterscheiden und einen neuen Markt anbohren.

Eine Möglichkeit wäre, die Produktion des Superb nach Emden in Deutschland zu verlagern, wo auch der Passat produziert wird. So gäbe es Platz für den Kodiaq GT. Was freilich die Rendite beim Superb drücken würde. Wäre klar, dass ein hochpreisiges Skoda-SUV-Coupé diesen Ausfall wieder einspielen würde, wäre das wahrscheinlich die erste Wahl. Doch ist es mehr als fraglich ob eine Marke wie Skoda, die sich über Jahrzehnte ein Preis-Leistungs-Image erarbeitet hat, auch in diesem Segment reüssieren würde.

Skoda Vision E Ausblick Kodiaq GT
Jetzt soll das SUV-Coupé auch in Europa erscheinen.

Weg mit dem Schrull

Allerdings würde es zur Wandlung von Skoda passen. Die Marke hat in den vergangenen Jahren ihre etwas schrulligen Modelle in maßgeschneiderte Massenware verwandelt. Es würde auch zum Wandel des Marktes passen. Denn SUV boomen. In Österreich fallen auf dieses Segment 27 Prozent der Neuzulassungen. Das bedeutet 73.000 neue SUV in den ersten drei Quartalen 2017, was eine Verdoppelung zum Vergleichszeitraum 2010 bedeutet.

Auch die Debatte darüber, was nun ein Coupé ist und was nicht, dürfte für den Kodiaq GT eher folgenlos bleiben. Schon BMW ignorierte bei X6, X4 und X2 diese Debatte der Hardcore-Fans erfolgreich.

 

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