Racing Rookie 2019: Rookie goes to Hollywood
Der Racing Rookie geht in die 16. Runde, und die Anmeldung ist längst eröffnet. Zeit für eine kleine Rekapitulation über Chancen, Schleudern und die Weisheit in Binsenweisheiten.
Ein Beitrag aus der Autorevue Juni 2019
Die meisten Lektionen aus Hollywood entpuppen sich, angewandt auf den Alltag in, sagen wir, Gramatneusiedl, als Binsenweisheiten, die der Härte des Lebens nicht gerecht werden. Und doch gibt es immer ein paar Ausnahmen. Zum Beispiel beim Racing Rookie. Da trifft jener in der amerikanischen Popkultur fest verankerte Gedanke, dass nur der ein wirklicher Verlierer ist, der es erst gar nicht probiert, direkt ins Schwarze.
Denn die Chance, als einer von 480 Teilnehmern als Sieger des Racing Rookie 2019 mit einem rallyefertigen Ford Fiesta ST inklusive Ausrüstung und Trainings im Wert von gesamt 40.000 Euro nach Hause zu fahren – und da müssen wir schon ehrlich sein –, ist mit 1 zu 479 relativ gering. Wenn man aber nicht teilnimmt, schrumpft sie überhaupt auf 0 zu 480. Durch eine Teilnahme steigert man seine Chancen auf den Gewinn also schon einmal um mehr als das Unendlichfache, weil das mit der Multiplizierbarkeit der null so eine Sache ist. Apropos null: der Aufwand für die Anmeldung fällt mit zwei Minuten für ein paar Klicks auf www.racingrookie.at sowie einem Unkostenbeitrag von 30 Euro wie gewohnt äußerst gering aus. Für diese überschaubare Summe bekommt man dann einen Halbtag auf einem ÖAMTC-Fahrtechnikzentrum mit austrainierten Sportgeräten wie Ford Focus RS mit 350 PS oder Ford Fiesta ST im Rallyetrimm – und das ist für 479 von 480 Leuten zumindest im Nachhinein der eigentliche Grund für die Anmeldung.
So können sich die Teilnehmenden im geschützten Habitat schrittweise an ihre Grenzen und jene des Fahrzeugs wagen, ein bisschen risikofreie Rennluft schnuppern und dabei ein ordentliches Juhu-Gefühl erleben. Mit Technik-Workshop, Handlingparcours trocken und nass, Kartfahren und natürlich der berüchtigten Schleuderplatte, die Rookies mit einem ausbrechenden Heck konfrontiert, ist alles dabei, was den Adrenalinpegel in die Höhe schnellen lässt.
Damit sich keiner vernachlässigt fühlt, gibt es wieder Termine in mehreren Teilen des Landes. Für die Eingefleischten ist der Weg meist ohnehin eine lieb gewonnene Routine zum Eingrooven, der gerne auch im Pulk von Freunden absolviert wird. Doch wenn dieses Heft erscheint, ist die erste Vorausscheidung längst passé, und auch die zweite steht unmittelbar vor der Tür. Und traditionell sind die Eingefleischten auch beim Anmelden recht flink, also heißt es schnell die letzten Plätze sichern. Was, letzte Zweifel? Das alles klingt zu schön, um wahr zu sein? Mag sein, aber in der Geschichtsschreibung zeigt es sich gelegentlich, dass das Schicksal hervortritt und seine Hand ausstreckt. Das sagt zumindest Christoph Waltz in einem Hollywoodfilm.
Racing Rookie 2019: Der Auftakt
Teesdorf brach mit allen Erwartungen. Dass unter Staunen über den neuen Rallye-Fiesta-ST vor allem sein Kofferraum lobend erwähnt wird, passt eher in ein gediegenes Verkaufsgespräch zweier Mittfünfziger. Schließlich erwartet man sich von den Jungspunden beim Racing Rookie entsprechende Jungspundigkeit – aber Fehlanzeige. Beim Tagesfinale sinnierte einer über das Dilemma zwischen Qualifikation für die besten acht und der damit möglichen Blamage vor den anderen und der Leere im Inneren, falls man es nicht unter die besten acht schafft. Auf der Schleuderplatte fanden dann aber doch alle wieder zu der geforderten Spritzigkeit.
Ole Petersen, 16
Weil er normalerweise für Longboard-Rennen durch ganz Europa reist, ist die Etappe Innsbruck–Teesdorf auch ohne Führerschein kein Problem, schließlich wird er von seinem guten Freund Rene Tangl begleitet. Seine Chancen fürs Finale schätzt er bescheidenerweise nicht hoch ein, aber mit seiner Einschätzung lag er schon in der Vorausscheidung falsch.
Rene Tangl, 16
Er forcierte die Anmeldung von sich und Ole Petersen und hat damit zwei Siege in der Tasche. Sein Chef empfahl dem Kfz-Spenglerlehrling bei Ford den Racing Rookie, und als folgsamer Lehrling folgt man den Empfehlungen des Chefs. Wenn er weiterhin mit Unterwürfigkeit punktet, darf er sich zum Trainieren vielleicht den Fiesta ST der Firma ausborgen.
Samuel Frühwirth, 19
Als Training fürs Finale wird der Lagerhaus-Büroangestellte in Greinbach üben und über Feldwege jagen. Dafür besitzt er mit seinen Freunden eine Flotte alter BMWs, deren Nutzung er so beschreibt: „Wenn einer hin ist, nehmen wir den nächsten.“ In Teesdorf hat ihm das schnelle Fahren besonders gefallen – keine schlechte Voraussetzung fürs Finale.
Fabio Becvar, 16
Als Debütant mit dem Ablauf einer Siegerehrung nicht vertraut, war er fast schon verschwunden, als sein Name erklang. Da wäre ihm beinahe was entgangen, denn durch den Suzuki Swift Cup kann er schon Erfahrung vorweisen. Aber mit ein wenig Übung wird er die zeremoniellen Aufgaben des Rennfahrerseins auch noch bewältigen
Alle Termine des Racing Rookie 2019
- 1. Mai – Teesdorf
- 30. Mai – Melk
- 20. Juni – Teesdorf
- 20. Juli – St. Veit an der Glan
- 3. August – Saalfelden
Finale
- 24. August (Anreise am 23. August) – Melk
Anmeldung für die Geburtsjahrgänge 1998-2002 unter: www.racingrookie.at
Anmeldegebühr 30 €