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Porsche druckt seltene Ersatzteile jetzt einfach aus

Porsche druckt seltene Ersatzteile jetzt einfach aus

Seltene Ersatzteile aus dem 3D-Drucker: Porsches Klassiker-Sparte druckt jetzt Teile, die nur in geringer Stückzahl benötigt werden, einfach aus.

Zuletzt aktualisiert am 31.03.2021

Nicht mehr lieferbare Ersatzteile sind der Alptraum jedes Oldtimer-Besitzers. Porsche Classic schafft jetzt Abhilfe – und produziert seltene Teile mit Hilfe von 3D-Druckern einfach selbst.

Seltene Ersatzteile aus dem 3D-Drucker

Die Klassiker-Abteilung der Stuttgarter kann Teile, die extrem selten sind nur nur in geringen Stückzahlen benötigt werden, einfach ausdrucken. Die so hergestellten Ersatzteile „erfüllen technisch und optisch die Voraussetzungen für höchste Originaltreue“, so der Autobauer. Rund 52.000 Teile umfasse das Sortiment von Porsche Classic derzeit. Geht der Bestand eines bestimmten Stücks zur Neige, wird es normalerweise mit Originalwerkzeugen nachgefertigt. Werden größere Stückzahlen benötigt, kommt auch die Produktion mit neuen Werkzeugen in Frage. Bei kleinen Mengen wäre diese Vorgehensweise allerdings unwirtschaftlich – und hier kommt der 3D-Drucker ins Spiel.

Gedruckter Ausrückhebel erfüllt alle Anforderungen

Vor der Umsetzung eines Bauteilprojekts berechnet Porsche Classic unterschiedliche Fertigungsverfahren – beispielsweise für den Ausrückhebel für die Kupplung des Porsche 959, der nicht mehr verfügbar ist. Als Fertigungsverfahren für dieses Teil kam nur das selektive Laserschmelzen in Frage: Dabei wird pulverförmiger Werkzeugstahl computergesteuert in einer weniger als 0,1 Millimeter dünnen Schicht auf eine Bearbeitungsplatte aufgetragen. „Ein energiereicher Lichtstrahl schmilzt das Pulver an den gewünschten Stellen unter einer Schutzgasatmosphäre zu einer Stahlschicht“. erklärt Porsche das Verfahren in einer Aussendung. „So entsteht Schicht für Schicht das komplette dreidimensionale Bauteil. Sowohl die Druckprüfung mit einer Belastung von knapp drei Tonnen als auch die anschließende tomographische Untersuchung auf innere Fehler bestand der gedruckte Ausrückhebel. Auch die Praxistests mit Einbau in ein Versuchsfahrzeug und ausgiebigen Fahrversuchen bestätigen die einwandfreie Qualität und Funktion.“

Porsche prüft 3D-Druckverfahren für weitere Teile

Auch acht weitere Stahl- und Leichtmetallteile fertigt Porsche aktuell im 3D-Drucker. Für weitere 20 Bauteile wird derzeit geprüft, ob sie „ausgedruckt“ werden können. Als Ausgangsbasis für die Produktion genügen dreidimensionale Konstruktionsdaten oder ein 3D-Scan des Bauteils, die Komponenten sind bei Bedarf auf Abruf herstellbar, wodurch Werkzeug- und Lagerkosten eingespart werden können.

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