
Testbericht: Opel Insignia Sports Tourer 2,0 CDTi BiTurbo
Rüsselsheimer Schick.
Was ein Turboloch ist, haben wir mittlerweile vergessen. So etwas gibt es nicht mehr. Bei einem BiTurbo schon gar nicht. Und Opel klärt uns auf, warum das beim Opel Insignia Sports Tourer so ist. Im unteren Drehzahlbereich arbeitet ein kleiner Turbolader. Ab etwa 1750 Touren springt ihm ein größerer Turbolader zur Seite und verdichtet die Luft vor. Die Technik ist zwar nicht neu, aber immer wieder spannend.
In einem Opel bedeutet es dann sozusagen die Demokratisierung maximaler Diesel-Dynamik.
Denn die Summe der Teile ist ein mehr als souveräner Antritt. Über das gesamte Drehzahlband keine Spur von Gnade oder Zurückhaltung. Eine Souveränität, die das Auto auch dem Allradantrieb verdankt. Kein PS zupft und ruckt an der Lenkung. Der Spurt auf Hundert fühlt sich deutlich schneller an, als er in Wahrheit abläuft. Was vor allem an der Geräuschentwicklung liegt. Opel wollte wohl einen kernigen, sportlichen Klang komponieren, versetzt den Fahrer aber zurück in alte Pumpe-Düse-Zeiten. Ärgerlich.
Der neue Motor ist Teil einer kleinen Auffrischung, die Opel dem Insignia spendierte. Mit dabei auch eine Frontkamera (kommt um 1.528 Euro), die mit einem radargestützten Tempomat ausgestattet wird. Der ist nicht nur für entspannte Autobahnetappen zuständig, sondern warnt auch den Fahrer, wenn ein Auffahrunfall droht. Reagiert der nicht oder zu spät, leitet das Auto selbstständig eine Gefahrenbremsung ein.
Der Testwagen wurde auf 56.610 Euro hochgekreuzelt. Ob ein Kombi ein OPC-Design-Paket braucht (1.312 Euro), kann genauso diskutiert werden wie das Panorama-Glasschiebedach (ebenfalls 1.312 Euro). Die Ledersitze wollen wir dann aber doch empfehlen (4.065 Euro). Zwischen Plastikarmaturen und Dieselsound sollte man sich den Luxus gönnen.