Nobe 100: Ab 2020 geht der Retro-Chic mit Radnabenmotoren in Serie

Drei Räder, drei Motoren. Der Nobe 100 hat sein Finanzierungsziel erreicht und geht 2020 in Serienproduktion.

Veröffentlicht am 20.06.2018

In Tallinn hat die Firma Nobe Cars ihren Sitz. Dort entwickelte das Unternehmen den Nobe 100. Gemeinsam mit der Tallinn Technology University und Jim Stokes Classics Restoration Workshops. Das Ergebnis ist ein Elektroauto mit drei Rädern, herausnehmbarer Batterie und rund 220 Kilometer Reichweite.

Nobe 100 Nobe Cars Tallinn Estland Elektroauto retro Dreirad
© Bild: Nobe Cars

Der Nobe 100 geht in Serie

Natürlich denkt jeder bei dreirädrigen Fahrzeugen zuerst an den Reliant Robin. Damit dürfte man dem Fahrzeug aber Unrecht tun. Nobe Cars selbst gibt an, diesen Aufbau als Hommage an den Benz Patent-Motorwagen gewählt zu haben (auch wenn der freilich vorne nur ein Rad hatte). Jedes Rad ist mit einem 20 PS starken Radnabenmotor ausgestattet. Auf Tempo 100 ist das Auto so nach 5,9 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 110 Stundenkilometer.

Nobe 100 Nobe Cars Tallinn Estland Elektroauto retro Dreirad
© Bild: Nobe Cars

Durch die modernen Motoren – deren Vortrieb aufeinander abgestimmt ist – und ein zeitgemäßes Fahrwerk samt Bosch-Sensoren ist die Gefahr des Umkippens minimiert. Außerdem garantiert die Batterie einen entsprechend niedrigen Schwerpunkt. Sie ist im Unterboden unterhalb von Fahrer und Beifahrer untergebracht. Das Besondere daran: sie lässt sich ohne Werkzeug herausnehmen und so auch zu Hause an einer Haushaltssteckdose laden. Was die Ladezeit freilich ins Unendliche strecken würde. Dies ist nur als Zusatzoption gedacht, der Wagen verfügt über gängigen Schnellladeanschlüsse.

Kompakt und überraschend dynamisch

Nobe Cars versteht den Nobe 100 als Cruiser. Der Retro-Chic und die kompakten Abmessungen (3.560×1.556×1.450) sollen das Fahrzeug sympathisch und ideal für den Stadtverkehr machen. Unter der „Motorhaube“ versteckt sich ein Laderaum. Am Heck kann außerdem eine Halterung für Fahrräder oder eine Golftasche montiert werden.

Nobe 100 Nobe Cars Tallinn Estland Elektroauto retro Dreirad
© Bild: Nobe Cars

Das Unternehmen möchte, mal abgesehen vom wichtigen Privatkundengeschäft, mit Hotels kooperieren, damit die das Fahrzeug an Touristen vermieten können, die auf Stadterkundungstour gehen wollen (also ähnlich der Kooperation zwischen Mini und der 25h-Kette).

Weiterentwicklung und Recycling

Das Fahrzeug soll außerdem immer weiter entwickelt werden. Einzelne Teile sollen sich schnell und einfach auswechseln lassen. Kunden können sich so ihren Nobe 100 selbst upgraden. Die Teile sollen dabei vollständig recyclebar sein, sagt Nobe, macht aber noch keine genaueren Angaben dazu.

Nobe 100 Nobe Cars Tallinn Estland Elektroauto retro Dreirad
© Bild: Nobe Cars

Das Fahrzeug fällt in Europa in die Fahrzeugklasse L5E, was vor allem bedeutet, das die klassischen Sicherheitsvorschriften der Autoklasse keine Anwendung findet. Vierpunktgurte gibt es allerdings serienmäßig, Kopfstützen gegen Aufpreis und sowohl Airbags als auch ein „rallye-like“ (sic!) Überrollbügel sind derzeit in Entwicklung.

Die nahe Zukunft von Nobe Cars

Das Unternehmen hat das anvisierte Crowdfunding-Ziel von 900.000 Euro sehr schnell erreicht. Der erste Nobe 100 soll deswegen bereits im Oktober 2018 produziert und auf dem Autosalon in Paris ausgestellt werden. Eine Pick-up-Variante und eine Sport-Version sind ebenfalls schon angedacht, aber natürlich noch weit von einer Realisierung entfernt.

Der Nobe 100 im Video

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