Mit diesen Tunnels will Elon Musk den Verkehr revolutionieren
Mit „The Boring Company“ will Tesla-CEO Elon Musk den großstädtischen Verkehr in den Untergrund verlagern – auf bis zu 30 Ebenen und mit bis zu 200 km/h.
Im Dezember setzte Tesla-CEO Elon Musk einen kleinen, verärgerten Tweet ab: „Der Verkehr [in Los Angeles] macht mich wahnsinnig. Ich werde eine Tunnelbohrmaschine bauen und einfach zu graben beginnen …“
Traffic is driving me nuts. Am going to build a tunnel boring machine and just start digging…
— Elon Musk (@elonmusk) 17. Dezember 2016
„The Boring Company“ wird Wirklichkeit
Bei jedem anderen wäre eine solche Äußerung als nicht weiter ernst zu nehmende Unmutsäußerung abgetan worden – und das zu Recht. Doch es wäre nicht Elon Musk, wenn er eine derartige Idee nicht weiter verfolgen würde. Bereits kurze Zeit später war klar: Musk meint es ernst mit dem Tunnel. Er ließ sich die Domain „TheBoringCompany.com“ reservieren – ein Wortspiel, das zu Deutsch sowohl „die Bohr-Firma“ als auch „die langweilige Firma“ bedeutet. Mittlerweile wurde bereits ein „Test-Graben“ in Los Angeles ausgehoben, und auf Instagram tauchten die ersten Foto von einer Tunnelbohrmaschine mit dem Logo der „Boring Company“ auf.
Mehrschichtiges Tunnel-Netz unter Los Angeles
Musks langfristiger Plan sieht vor, ein mehrschichtiges Tunnel-Netz unter Los Angeles zu errichten. Auf bis zu 30 Ebenen sollen neben Autos auch öffentliche Verkehrsmittel und der Hyperloop schneller an ihr Ziel gelangen, wie Musk im Gespräch mit Bloomberg erläutert. Allen Zweiflern zum Trotz treibt er sein Konzept weiter voran und veröffentlichte nun ein erstes Video, das zeigt, wie die Tunnels funktionieren könnten.
Auf beweglichen Plattformen in und durch den Untergrund
So soll man unterirdisch nicht selbst fahren, sondern auf beweglichen Plattformen zum Zielort befördert werden. Die Plattformen sind von den oberirdischen Straßen aus befahrbar und funktionieren wie ein Aufzug, der das Auto mitsamt seinen Insassen auf die gewünschte Tunnel-Ebene bringt. Im Tunnel angekommen, bleibt das Auto gleich auf der Aufzugs-Plattform stehen, die mit 200 km/h zum gewünschten Ausgang fährt, wo das Auto wieder an die Oberfläche gebracht wird.
Skepsis gegenüber Musks Vision
Ob Musks neueste Vision jemals Realität werden wird, darf trotz all seiner Ambitionen bezweifelt werden. Abgesehen von den notwendigen Genehmigungen würde die Umsetzung einen logistischen und finanziellen Aufwand bedeuten, der wohl sogar Musks Rahmen sprengen würde. Böse Zungen meinen, es sei realistischer, dass Musk den Mars besiedeln werden. Und tatsächlich scheint ein weitläufiges unterirdisches Tunnelsystem zumindest derzeit noch utopisch – aber wir lassen uns gerne überraschen. Immerhin hat Präsident Donald Trump, für den Musk in einem Beratungsgremium tätig ist, am Tag seiner Amtseinführung den Bau „neuer Straßen und Autobahnen, und Brücken, und Flughäfen, und Tunnel, und Eisenbahnstrecken“ in ganz Amerika angekündigt.