Mercedes C-Klasse-Coupé

Ein Coupé ist eine Kutsche, statt einem oder mehrerer ziehen beim neuen Mercedes C-Klasse Coupé bis zu 510 Pferde den Wagen.

radical mag
Veröffentlicht am 10.11.2015

Bevor wir zum neuen Mercedes C-Klasse Coupé kommen ein kurzer Kutschen-Exkurs: Kürzlich besuchten wir das «Museu Nacional dos Coches» in Lissabon; dort geht es nicht um Autos, aber dafür um Kutschen. Und dort lernten wir, dass es schon einst, als noch Kutschen über unsere Straßen fuhren, das Coupé gab. Damals saß der Fahrer noch draußen, die geschlossene Karosse dahinter war «coupé», also abgeschnitten, was bedeutete, dass nur zwei Personen Platz fanden darin. Es gab damals, als vorne noch ein Pferd zog, auch den Break schon, und die Berline, das Cabriolet, den Imperial, den Phaeton, und überhaupt. Auch bei den Automobilen gehörte das Coupé zu den frühsten Karosserieformen, einst waren damit auch tatsächlich Zweisitzer mit einem stark nach hinten abfallenden Dach gemeint, doch über die Jahre hat sich der Begriff erweitert, auch Vier- oder gar Fünfplätzer dürfen die Bezeichnung tragen. So ein bisschen eleganter, sportlicher als eine klassische Limousine darf so ein Coupé aber schon sein.

Das neue Mercedes C-Klasse Coupé

Bei Mercedes-Benz haben die Coupé eine lange Tradition, einst selbstverständlich als ganz klassische Zweisitzer (lang lang ist’s her), doch irgendwann waren es einfach Zweitürer mit 2+2-Sitzen, dann auch mit vier oder gar fünf Plätzen. Das neue Coupé der C-Klasse folgt ganz den jüngeren Traditionen, vier Personen finden bestens darin Platz, auch wenn der Zustieg nach hinten nur Menschen ohne Rückenprobleme zugemutet werden sollte. Und über zu viel Beinfreiheit werden sich die hinten sitzenden Passagiere auch nie lautstark beklagen. Man kann das auch so sehen: die Schwiegermutter muss man da nicht transportieren wollen. Was wiederum auch ziemlich gut erklärt, weshalb der Altersdurchschnitt der Coupé-Kunden bei Mercedes eher im Bereich des gestandener Pensionäre liegt, haben solche doch keine zu transportierenden Schwiegermütter mehr. Doch die «billigen» Plätze stehen auch nicht im Vordergrund – es geht um die Optik von außen und das Vergnügen jener, die vorne sitzen dürfen.

Mercedes C-Klasse-Coupé (12)
© Bild: Werk

Der Motor aus dem AMG GT

Am meisten Freud‘, optisch und noch mehr in Sachen Geräuschentwicklung, bereitet selbstverständlich das stärkste Modell, das Mercedes-AMG C 63 S Coupé. Angetrieben wird es vom auch im Sportwagen AMG GT verbauten 4-Liter-V8-BiTurbo, der 510 PS leistet und ein maximales Drehmoment von 700 Nm schon ab 1.750/min erreicht. Auf dem Papier rennt der flotte Benz in 3,9 Sekunden auf 100 km/h, ist elektronisch abgeriegelt 250 km/h schnell (290 km/h mit dem optionalen «Driver’s Package», Bestell-Code 250, inklusive Fahrkurs) und verbraucht gemäß Norm dennoch im Schnitt nur 8,6 Liter auf 100 Kilometern. Nun, er wiegt massive 1.800 Kilo, in Worten: eintausendachthundert, und das ist so ein bisschen gar viel.

Motorisierung des neuen Mercedes C-Klasse Coupés

Dass das C-Coupé ein erfreulich fahraktives Fahrzeug ist, konnten wir schon in den gemäßigteren Versionen feststellen. Es gibt die sportliche C-Klasse vorerst auch noch mit zwei Diesel-Motoren (170 und 204 PS) sowie vier weiteren Benzinern (156, 184, 211 und 245 PS, als AMG C 63 mit 476 und eben als AMG C 63 S dann noch mit 510 PS), geschaltet entweder manuell über 6 Gänge oder dann automatisch mit 7 oder gar 9 Stufen. Auch mit den schwächeren Motorsierungen kann das Coupé, dessen Karosse im Vergleich zur Limousine dem Boden 15 Millimeter näher ist, mit einer sehr ausgewogenen Fahrwerksabstimmung gefallen. So richtig gut ist es dann mit dem optional erhältlichen Airmatic-Fahrdynamik-System, das inklusive einer Luftfederung geliefert wird.

Mercedes C-Klasse-Coupé (8)
© Bild: Werk

Der Daimler ist dann auf Knopfdruck entweder Sänfte – oder so ein bisschen Rennwagen. Auf öffentlichen Straßen ist man mit der Komfort-Stellung am besten bedient, dann geht es so, wie wir es mögen: fast’n’smooth. Eine Revolution darf man nicht erwarten, alles fein, alles gut, aber halt auch alles wie gehabt.

Preis des neuen Mercedes C-Klasse Coupé in Österreich

Zu gefallen wissen zudem die sehr saubere Verarbeitung und die vorbildliche Ergonomie im Innenraum. Die Liste an Assistenz-, Sicherheits- und Infotainment-System ist von einer Ausführlichkeit, in die sich potenzielle Kunden einige Stunden vertiefen werden müssen. Man darf davon ausgehen, dass es alles gibt, was heute technisch machbar ist – wenn halt auch oft nur gegen Aufpreis. Aber irgendwo muss der Stern ja Geld verdienen, denn die Preisskala für das neue Coupé beginnt mit dem C 180 schon bei 37.990 Euro. Nach oben wird sie vom Mercedes-AMG C 63 S Coupé begrenzt, der mit mindestens 103.420 Euro aufs Portemonnaie schlägt.

Besten Dank an die Kollegen von radical-mag.com

Themen