Jaguar Land Rover is watching you

Jaguar Land Rover meint, selbstfahrende Autos mit „virtuellen Augen“ seien vertrauenswürdiger als herkömmliche, gesichtslose Fahrzeuge. Wir meinen: Das kann man auch ganz anders sehen.

Zuletzt aktualisiert am 26.11.2020

Nein, wir befinden uns nicht in einem dystopischen Gruselfilm aus den 1980er Jahren, sondern in einer diffusen Zukunftsvision von Jaguar Land Rover. In dieser ist es den Menschen nämlich angenehmer, die Straße mit selbstfahrenden Autos zu teilen, die Blickkontakt mit ihnen aufnehmen können. Dieser Annahme entspringen die autonomen Fahrzeuge mit den riesigen, traurigen Augen, die Jaguar Land Rover gerade testet.

Augenkontakt zur Vertrauensbildung

„Unser Ziel ist es, Technologien zu entwickeln, mit denen sich alle Straßennutzer wohl fühlen“, sagt Pete Bennett von Jaguar Land Rover. Da ein Großteil der Verkehrsteilnehmer autonomen Fahrzeugen (noch) nicht über den Weg traut, versucht der Autobauer, die Beziehung zwischen Mensch und Maschine mittels Augenkontakt zu verbessern. Dabei kommen die glubschäugigen Fahrzeuge ins Spiel.

Jaguar Land Rover is watching you
© Bild: YouTube Screenshot

„Virtuelle Augen“

Durch den „Augenkontakt“ soll das Vertrauen der menschlichen Verkehrsteilnehmer in die autonomen Fahrzeuge gestärkt werden. Jaguar Land Rover stattete selbstfahrende Pods der Firma Aurrigo mit je einem par „virtueller Augen“ aus, die im Versuchsaufbau auf einer künstlichen Kreuzung anhalten, sobald eine Person die Straße überqueren will. Und sie unverhohlen anstarren, um zu signalisieren, dass sie sie auch wirklich wahrgenommen haben.

Jaguar Land Rover is watching you
© Bild: Jaguar Land Rover

Immer im Blick

Ein Team von Psychologen unterstützt Jaguar Land Rover bei der Untersuchung, inwiefern das „Verhalten“ der Fahrzeuge das Vertrauen der Menschen in die neuen Technologien beeinflusst. Etwa 500 Personen werden im Rahmen des Versuchs in Großbritannien beobachtet – sowohl von menschlichen, als auch von digitalen Augen. Ob das beruhigt, ist und bleibt wohl Ansichtssache.