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Enorme Preisunterschiede beim "Stromtanken"

Enorme Preisunterschiede beim „Stromtanken“

Strom für 100 Kilometer ist deutlich billiger als Benzin oder Diesel – im Schnitt zahlen E-Auto-Fahrer 4,995 Euro. Unübersichtliche Abrechnungssysteme erschweren allerdings den Vergleich, weshalb die AK einen Preismonitor für Stromtankstellen fordert.

Zuletzt aktualisiert am 05.02.2021

In Österreich gibt es aktuell rund 4.200 öffentliche Ladestationen für Elektroautos. Wer Strom statt Benzin oder Diesel tankt, zahlt für 100 Kilometer bei einem Vertragstarif durchschnittlich 4,995 Euro – deutlich weniger als bei Fahrten mit dem Verbrenner, wie die Arbeiterkammer in einer neuen Analyse ermittelte. Allerdings kritisiert die AK die Undurchsichtigkeit der Tarife für E-Tankstellen und verlangt die Einrichtung eines Stromtankstellen-Preismonitorings ähnlich dem Spritpreismonitor. Diese Vergleichsmöglichkeit soll bei der Energieregulierungsbehörde E-Control angesiedelt werden.

Preisunterschiede seit 2018 weiter gestiegen

Seit 2018 sind die Preise für das Stromtanken leicht angestiegen: Im Vorjahr betrugen die durchschnittlichen Stromkosten für 100 Kilometer mit dem E-Auto bei einem Vertragstarif noch bei 4,88 Euro. Zudem hätten sich die Preisunterschiede zwischen den einzelnen Lade-Tarifen vergrößert, so die Arbeiterkammer:

  • Das teuerste E-Auftanken im Vertragstarif kostet mehr als das 2,5-Fache im Vergleich zum billigsten (8,51 Euro pro 100 Kilometer / 2,97 Euro je 100 Kilometer).
  • Die Durchschnittpreise für Vertragstarife (+2,3 %) und Direct-Payment (+10,8 %) sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
  • Für Pauschalen sind die Durchschnittpreise hingegen gesunken (-9,1 %). Bei einem Pauschalmodell kostet der Strom für 100 Kilometer zwischen 2,52 Euro und 5,27 Euro.
  • Bei Direct-Payment-Tarifen bezahlt man zwischen 3,85 und 10,08 Euro.

Arbeiterkammer kritisiert unübersichtliche Preismodelle

„Prinzipiell ist eine Vergleichbarkeit der Preise beim E-Tanken für die einzelnen Konsumenten nahezu unmöglich“, sagt AK-Energieexperte Michael Soder. Die Preis- und Abrechnungsmodelle würden mehr den Modellen aus dem Mobilfunkbereich als jenen von Diesel- und Benzin-Tankstellen gleichen. Durch Grundgebühren, Freimengen, freie Ansteckdauern, E-Roaming, verschiedene Tarifarten und Verrechnungseinheiten sei es für den Konsumenten nicht einfach festzustelle. Daher fordert die AK auch die Vereinheitlichung der Angaben und Bezugskonditionen.

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