Alpine A110: Frankreichs Volkssportler im Überblick

Die neue Renault Alpine A110 soll der Marke Sportlichkeit verleihen. Mit Charme und Dynamik zum liebenswerten Retro-Mobil.

Zuletzt aktualisiert am 01.10.2018

Mit der Alpine A110 versteht es Renault, die Wünsche nach einer einfacheren, sportlicheren Mobilität zu bedienen, ohne sich den Vorwurf gefallen lassen zu müssen, die eigentlich schon versandete Retro-Welle zu Tode zu reiten. Mit Gefühl und Charme wird hier ein neues Lebensgefühl kreiert.

Das ist die neue Renault Alpine A110

Die wichtigste Eigenschaft der Alpine A110 ist das Gefühl der Leichtigkeit in allen Bewegungen und Momenten. Es geht hier nicht darum, sich einem längst vergangenen Glücksgefühl anzubiedern, wie das vielleicht der neue Beetle gemacht hat. Auch wird nicht zwanghaft eine Marketing-Idee bis zur Unkenntlichkeit aufgebohrt wie bei Maximalisierung des Mini. Nein. Hier steht sie, die Alpine A110, und kann nicht anders.

Renault Alpine A110
© Bild: Renault

Ihr Wesensmerkmal, das ist die Dynamik, die sich vor allem auf den Leichtbau stützt. 252 PS stehen hier 1.103 Kilogramm gegenüber, weswegen sich der Spurt auf Tempo 100 in 4,5 Sekunden ausgeht. Schauen wir zur Konkurrenz. Der Cayman, also der kleine (!) Porsche, hat zwar 48 PS mehr unter der Haube, schleppt aber auch 250 Kilogramm zusätzlich mit sich rum, weswegen er für den Spurt auf Tempo 100 eben auch 1,1 Sekunden mehr braucht – eine Welt auf diesem Niveau.

Echter Sound statt Lautsprecher-App

Fahrerisch fühlt sich die Alpine A110 an wie Carbiofahren mit Dach. Sie besteht nicht drauf auf der letzten Rille gefahren zu werden, um das Gefühl der Dynamik zu erreichen. Zügig fahren reicht. Im Sportmodus fühlt der Fahrer Auspuff, der unter ihm die Fahrleistung orchestriert. Echter Sound. Keine App, die einem per Lautsprecher Störgeräusche entgegen hämmert. Das Gesamtpaket ist leichtfüßig und direkt. Ein Gefühl, das nur ein Mittelmotor-Sportler vermitteln kann.

Renault Alpine A110
© Bild: Renault

Der Motor liegt vor der Hinterachse (Gewichtverteilung: 44 Prozent vorne, 56 hinten). Gerade einmal 1,8-Liter Hubraum braucht die Alpine für dieses selten gewordene Fahrgefühl. Gut so. Denn der Motor fühlt sich erwachsen ein. Wer die Daten nicht kennt, der verortet ihn jenseits der 2,0-Liter-Marke. Was freilich auch am bereits erwähnten Sound liegt.

Zielstrebig und leichtgängig

Im Innenraum geht es erstaunlich zielstrebig zu. Auch, weil die Alpine A110 die Retro-Falle geschickt umschifft. Keine unnötigen Reminiszenzen, sondern eine moderne Interpretation des Sportwagen-Ambientes. Das kann und wird gut finden, wer mit Bildschirmen im Innenraum sozialisiert wurde und nützlichen von den überflüssigen Informationen und Funktionen zu trennen weiß.

Renault Alpine A110
© Bild: Renault

Auch einen Kofferraum gibt es. Naja, genau genommen sogar zwei. Einen vorne (96 Liter) und einen hinten (100 Liter). In der Praxis passen vorne zwei Aktentaschen rein, hinten eher nicht, weil das Loch etwas geschnitten ist. Der Amerikaner nennt das Cupholder. Aber irgendwo muss man Abstrich machen. Schließlich misst die Alpine A110 eher knappe 4,18 Meter. Das sind 12 Zentimeter mehr als bei einem Clio. Und 20 Zentimeter weniger als beim erwähnten Cayman. Einparken? Kein Problem.

Einstiegspreis der Renault Alpine A110

Die Alpine A110 startet als „Pure“ bei 58.700 Euro. Die Version „Légende“ kommt um 62.600 Euro. Schalensitze, Navigationssystem, Klimaautomatik und ein Fahrmodischalter sind in beiden Varianten serienmäßig dabei. Die limitierte „Premiére Èdition“ ist bereits ausverkauft. Überhaupt müssen Kunden mit längeren Wartezeiten rechnen. Die Alpine A110 hat einen Nerv getroffen.

Renault Alpine A110
© Bild: Renault

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