Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 09/2000

Ausgabe der Autorevue vom September 2000 mit Cover, Editorial & Impressum

Veröffentlicht am 08.04.2013

Liebe Leserin, lieber Leser,

was kann ein Mann, der seit dreißig Jahren tot ist, heute den Jungen bedeuten? Nicht viel mehr als eine Ikone der James-Dean-Haftigkeit, immerhin, verklärt von den 40-Jährigen, die ihn als Kinder noch mitgekriegt haben, und den 50-Jährigen, die genau den Moment beschreiben können, die Situation, als sie die Nachricht hörten an jenem spätsommerlichen Samstagnachmittag, zur Erinnerung gefroren wie Dornröschen, man war im Garten, auf der Stiege, im Wasser, im Auto, jemand hat es gerufen, oder war es am Telefon, am Radio: Der Rindt ist tot, und dann hat man dies oder jenes getan, weiß es jedenfalls noch haar­genau, was und wie, wird den Moment nie vergessen: Der Rindt ist tot.
Furchtlosigkeit bis zur Tollerei, Reflexe jenseits unserer Phantasie und ein ­unglaubliches Gesicht machen das Bild aus, das auch heute noch zieht. Dies ganz abgesehen von der emotionalen Befrachtet­heit für das damalige Österreich, das sich in irgendwie dumpfen Zeiten nach einer Lichtgestalt sehnte, die so ganz anders sein sollte als das, was wir gewohnt waren. ­Insofern war der Jochen ein Hammer.
Jochen Rindt ist natürlich auch eine Lichtgestalt der Autorevue. In unserem Gründungsjahr 1965 hat er Le Mans ­gewonnen, von da an wurde er ernsthaft wahrgenommen, und mit ihm der Motorsport in diesem Land, so einfach war das.
Neues Material zum posthumen Weltmeister von 1970 aufzutreiben war nach der fortlaufenden liebevollen Ausbeutung unserer Erinnerungen not quite easy. Dennoch: Milan Schijatschky rückte die Fotos der letzten Home Story
heraus (im Haus des Boxweltmeisters!) und Lotus-Teamkollege John Miles
steuert sehr persönliche Aspekte zur Sicht des Monza-Wochenendes bei. Dazu ein paar unvermeidliche Klassiker: Samstag vor 30 Jahren, ab Seite 80.

*
Wenn man sich heute einen NASA-Flugkörper schon ziemlich mühelos ohne
mechanisches Stanglwerk vorzustellen vermag, so geht auch die bodennähere
Entwicklung in diese Richtung: Elektroniksysteme, die den Weg vom Auslöser ­
bis zur Befehlsumsetzung ohne Hardware überbrücken und dafür ein Netz
von etwaigen Fehlerbereinigungen parat haben. Dieses Netz sollte trotz seiner Unsichtbarkeit einen Status von Betriebssicherheit garantieren, der über dem von handfesten Eisentrümmern oder Kunststoffen liegt. So mag man sich auch dem vorerst noch schwummerlichen Gedanken der elektronischen Lenkung nähern.
Software, die die ganze Drive-by-Wire-Technologie entscheidend unter­stützen kann, wurde von österreichischen Gelehrten entwickelt und erlebt jetzt ihre heiße Phase der weltweiten Marktvorbereitung. Es war ein Vergnügen,
den großen Professor und seine Jünger zu treffen: Das langsame Begreifen der Millionstelsekunde, ab Seite 30.

Herzlich,
Ihr Herbert Völker

Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 09/2000

Inhaltsverzeichnis

AUTOS

68    Audi A6 2,8 Multitronic
40    BMW M3
46    Daewoo Tacuma
20    Dodge Maxx Cab
50    Ferrari 360 Spider
72    Fiat Punto Speedgear
58    Hartge 5,0 Coupé
62    Hyundai Trajet 2,0 GLS
76    MGF 1,8i Steptronic
10    Mercedes Sportcoupé
23    Nissan Micra
36    Opel Speedster
66    Opel Astra Eco 4
56    Toyota Previa
44    Volvo S60

68  Die neue Liebe
zur Automatik
Dreimal CVT für heute:
● Audi A6 2,8 Avant Multitronic
● Fiat Punto Sporting Speedgear
● MGF 1,8i Steptronic

FEATURES

6    Waldecks Wanderbrief
128    Much Matsch
Moskitos, bunter Schlamm, Jeeps und         null Traktion. Susanne Hofbauer und         Peter Robain im Dschungel Thailands

140    Schrott entsorgen
Was aus unseren 10.000-Schilling-
Autos geworden ist, zum Beispiel:
Bluebird beim Autocrash

TECHNIK

30    Das langsame Begreifen
der Millionstelsekunde
Time Triggered Technology.
Hermann Kopetz im Gespräch
mit Herbert Völker.
Was Zeitsteuerung fürs Auto bedeutet,
von Rudolf Skarics

MOTORRAD

134    Cagiva V-Raptor & Navigator

138    Frisch am Knie
Von der Auslage in die Schräglage:
Kawasaki W 650 Café Racer,
Honda Black Widow, Piaggio X9

SPORT

80    Jochen Rindt
Samstag vor 30 Jahren.
Ikonen einer Karriere. Die außergewöhnlichen Fotos von Milan Schijatschky
und Rainer Schlegelmilch.
Die letzte Homestory.
Erstmals beschreibt der Lotus-Team­kollege John Miles das Weekend von
Monza: „Runter mit den Flügeln!“

100    Formel 1: GP von
Deutschland und Ungarn
Barrichello weint in Hockenheim,
Mika überholt Schumi in Ungarn

108    Young Guns
Die Zukunft des Motorsports liegt in der         Sitzschale eines Zweitakt-Kart: Gelebter         Ingrimm mit Jessner&Houdek (Fotos)

112    Vollgasrevue
Österreicher in Langstrecken-Rennen,
Patrick Friesacher siegt in F-3-DM

SERVICE

29 Treffen und Termine

118 Autobörse – Kleinanzeigen

157 Automarkt in Österreich

149 Alle Preise: Neuwagen,
Gebraucht­e & Motorräder
160 Impressum