Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 09/1994

Ausgabe der Autorevue vom September 1994 mit Cover, Editorial & Impressum

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Liebe Leserin, liebe Leser,

 

der Junge war dreiundzwanzig. Es gab keine Zeugen seines Sturzes. Rupert Hollaus war im Morgentraining des Monza-Grand-Prix rausgefahren, hatte eine Bestzeitrunde in der 125er-Klasse gedreht und war dann nicht wiedergekommen. Es gab noch keine Streckenposten. Eine Rettungsmannschaft fuhr raus, fand ihn bewußtlos in der 2. Lesmokurve. Das Motorrad hatte bloß ein paar Kratzer. Am Ledergewand sah man Schürfspuren. Was heißt Helm? Eine Plastikschale, die sich bei einem starken Stoß eindrückte und danach wieder rausfederte. Technischer Defekt war auszuschließen. An jenem Septembermorgen hatte es noch einen feuchten Fleck in Lesmo 2 gegeben, darüber konnte man mutmaßen. Rupert Hollaus verstarb in der folgenden Nacht im Krankenhaus in Mailand, vor 40 Jahren. Diagnose Schädelbruch. In der Heimat wurde der Tod des Jungen Burschen in einer emotionalen Tiefe empfunden, die heute unvorstellbar ist. Sein Sarg wurde durch ein Spalier von zehntausenden Menschen zur Aufbahrung in der Wiener Votivkirche geführt. Rupert Hollaus, unser Weltmeister, war das erste Alles-ist-möglich-Symbol im zerschundenen Nachkriegsland gewesen. Eine Kulturfigur der Prä-Rock-´-n-Roll-Epoche, sozusagen. Die Hollaus-Story von Fritz Ehn beginnt auf Seite 128, und falls Sie einen Anlaß für einen wunderschönen Herbstausflug suchen: Das Motorradmuseum in Eggenburg ergibt immer einen guten Tip und Trip. Dieser Tage sind noch zusätzlich in einer Castrol-Sonderschau die, sagen wir ruhig, Reliquien des Rupert Hollaus ausgestellt. Der Helm (auf so fatale Weise intakt), das nur leicht geschürfte Leder, Brillen, Handschuhe. Zeitgeschichte rund ums 54er-Jahr. Da die Autorevue bald 30 und somit ziemlich reif wird, braucht sie junges Blut. Wir haben die Mannschaft um zwei Twens verbessert, beide sind in der üblichen Talentesuche der Autorevue hängengeblieben: wir haben gerufen, sie haben geantwortet (nebst 140 ähnlich Motivierten) und Text beigelegt, die in eine gemeinsame Zukunft wiesen. Stefan Wagner hatte unter Pseudonym eingesandt, wir mußten ihn dann von unseren verständnisvollen Kollegen vom „Sportmagazin“ wegsprengen. Wolfgang Hofbauer ist völlig frischgefangt, hat sich inzwischen schon durch die Reise nach Istanbul (Augustnummer) bestens vorgestellt und fuhr für dieses Heft ins Autokino. Sein „Montag der Yankees“ läuft ab Seite 134.

 

Herzlich, Ihr Herbert Völker

 

 

 

INHALTSVERZEICHNIS

 

MODELLVORSTELLUNG
VW Polo (Seite 32)
Mazda 323 (Seite 36)

FAHRBERICHTE
Lotus Esprit S4 (Seite 46)
Lancia Delta HF LS (Seite 54)
Fiat Punto 90 ELX Cabrio (Seite 58)
Audi A6 2,5 TDI (Seite 60)
Toyota RAV4 GX 4WD (Seite 64)

DAUERTEST
Dauertest-Beginn Renault Laguna 2,0 RXE (Seite 40)
Dauertest-Ausstieg Ford Mondeo 2,0i Ghia (Seite 66)

MOTORRAD
BMW F650 (Seite 74)

FEATURES
Waldecks Wanderbrief (Seite 6)
Menschen in Fortbewegung: Die Techno-Priesterin (Seite 24)
Chemie des Autofahrens (Seite 28)
Im Porsche Cabrio (Seite 122)
Autokino (Seite 134)
Leser und ihre Autos: Willi Brumec und sein Landrover 88 Diesel Bj. 1977 (Seite 142)

SPORT
Formel 1: Große Preise von Deutschland und Ungarn (Seite 76)
Abrüstung in der Formel 1 (Seite 84)
Portrait: Konrad Schmidt (Seite 88)
Vollgasrevue – Nationaler Motorsport (Seite 98)
Rupert Hollaus – die Story (Seite 128)

LESERSERVICE
Revue im September (Seite 10)
Versicherungen – Neu (Seite 22)
Automarkt in Österreich (Seite 112)
Autobörse – Kleinanzeigen (Seite 114)
Neu- und Gebrauchtwagenpreise (Seite 148)