Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 05/1990

Ausgabe der Autorevue vom Mai 1990 mit Cover, Editorial & Impressum

Veröffentlicht am 08.04.2013

Liebe Leserin, lieber Leser,

fürs große Publikum komprimierte sich die Ära Rindt auf einen einzigen Sommer. Er begann am 10. Mai 1970 mit dem Sieg von Monaco und endete am 5. September mit dem Todessturz von Monza. Von einem Tag auf den anderen hatte sich Jochens Lebensrhythmus dramatisch beschleunigt, und zum ersten Mal identifizierte sich das ganze Land mit einem Motorsportler. Aus diesen fünf Monaten rührt die ganze Grand-Prix-Narrischheit der Österreicher; seither konnte unser putziger Chauvinismus vom zwischendurch schwer maroden Fußball jederzeit auf die Formel 1 umsteigen, wir hatten ja Nachschub.

Die Autorevue lässt jenen Sommer 20 Jahre später wieder aufleben, Monat für Monat. Es wird eine unkitschige, unpathetische Serie werden. Es genügt die gut recherchierte Wiedergabe dessen, was damals tatsächlich passierte, es war aufregend genug. Die erste Folge wird fast völlig vereinnahmt von diesem unglaublichen Rennen in Monte Carlo; in den folgenden Heften werden wir den ganzen Themenkreis vielfältiger unterteilen. Titel zum Einstieg: „Atemlos“, und wer immer damals vor dem Fernseher saß, wird sich eines g’wissen Gefühls, einer ganz eigenen Stimmung erinnern. Und den Jüngeren und Youngstgers sei gesagt: Der Mann war ein irrer Typ, richtig erdig, die Rennen waren urgeil, und die Alten waren schwer drauf.

Wenn es ein zentrales Auto unserer Jahre und Jahrzehnte gibt, dann ist es am ehesten der Golf, In ihm fokussieren sich Fortschritt, Erfolg, Durchdringung, vor allem die Selbstverständlichkeit des guten und verlässlichen Automobils, das bei Bedarf und Aufpreis sogar noch smart sein kann. Es gibt Golfs von 50 bis 280 PS, es gibt sie mit Vierrad und als Cabrio: Das Auto, das sich alles gefallen lässt.

Das vorliegende Heft ist elegant durchzogen von neuen Golfs in verschiedensten Erscheinungsformen: Vom teilweise-Elektroauto (Seite 26) über den geländegängigen Allradler (48) zum GTI G60 (Seite 60) und bis zu jenem Lackel, der die Rallye-Weltmeisterschaft gewinnen soll (102). Und weil es unter den sportlichen Ablegern schon ein Gewurl der Ventile, Lader und Antriebe gibt, sorgt im GTI-Teil eine Übersicht für Klarheit unter den Familienverhältnissen.

 

Herzlichst, Ihr

Herbert Völker