Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 03/1989

Ausgabe der Autorevue vom März 1989 mit Cover, Editorial & Impressum

Veröffentlicht am 08.04.2013

Liebe Leserin, lieber Leser,

stets am Drücker der jüngsten Sensation und deren wellenpeitschender Chronik, präsentiert die Autorevue das Neuste vom Volvo 240. Das Auto wird ja erst seit 1966 erzeugt und mag sich, historisch gesehen, gegenüber dem Porsche 911 vielleicht einmal als launischer Kurzbrenner darstellen. Wie auch immer: Wir haben rasch entschlossen zugegriffen und einen Testwagen der Gnadenlosigkeit dieses Winters ausgeliefert.

Unser Hausexperte für solche Unternehmungen ist Christian Kornherr, er mag Geräte mit verschlüsseltem Charme. Er wird nicht müde, sie schönzureden, schönzuschreiben und schönzufahren, und am Ende sagen wir alle ungefähr: Sapperlott, welch ein Schlitten.

Weil ihm zwischendurch die Sensationen doch ein bisserl ausgegangen sind, hat er sich umgeschaut, wer denn sonst noch einen 240er fährt und sich zu Aussagen hinreißen ließe. Er kam auf Dr. Kirchschläger. Drei Tage lang suchte er nach Empfehlungen und Verbindungen, nach Leuten, die Leute kennen, die den Doktor Kirchschläger kennen. Bei uns kennen alle den Quester, den Lauda, den Berger und den Bergmann-Kurtl, aber die fahren alle keine Volvos, vor allem keine 240er. Also nahm er sich ein Herz und rief einfach an.

Tüt – tüt – tüt- „Kirchschläger.“

„Kornherr, Autorevue, Grüß Gott.“

„Grüß Gott.“

„Darf ich Sie was zu Ihrem Volvo fragen…“, und es ergab sich ein Gespräch und danach ein zweites, das fast wie „Casablanca“ endete.

Kirchi, wie wir entre nous seither etwas salopp sagen, findet das schwedische Eisen richtig steil. Er ist hektischen Modellwechseln abhold und erkennt im Volvo den langen Atem der Technikgeschichte. So pflegt er seine Freude am Autofahren, jetzt, wo man ihn wieder selberfahren läßt.

SO gewinnt auch unsereins noch einen klaren Ausblick für kommende Tage: Das Leben wird erst richtig toll, wenn du dienen letzten Chauffeur abgebeutelt hast. Lesen Sie Kornherr: Ein Wintermärchen, ab Seite 44.

Der Katalogteil der Autorevue, in jedem Märzheft, hat sich Jahr für Jahr zu einem höheren Standard der Komplettheit und Fehlerlosigkeit hochgehandelt. Gerade unser aufmerksamsten Leser machen sich ein Fest draus, diesem Bollwerk der Kompetenz womöglich einen lockeren Ziegel über die Zinnen zu schmeißen, – die Gefahr auf sich nehmend, die Suche in tiefster Erschöpfung abbrechen zu müssen, ohne Fehler, ohne Trost.

Wir wollen Sie nicht gerade aufstacheln, doch fairer Sport sei angeboten: Falls es einen oder mehrere Fehler geben sollte, wird es uns eine Freude sein, den ersten fünf Anrufern (534 52, Durchwahl 274) mit einem schönen Buchpreis zu danken. Wichtigste Erfahrung aus entsprechenden Anrufen der letzten Jahre: Die meisten Fehler stehen in Prospekten, nicht hier.

 

Herzlichst, Ihr

Herbert Völker