Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 07/1982

Ausgabe der Autorevue vom Juli 1982 mit Cover, Editorial & Impressum

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Liebe Leser,

eines der häufigsten Komplimente für diese Redaktion lautet etwa so: Ihre Zeitschrift ist wirklich die bestgemachte von allen, nirgendwo sonst finde ich die Gebrauchtwagenpreise so komplett und übersichtlich … Da wird uns ganz warm ums Herz, da wir nichts höher schätzen als den Nutzwert der Autorevue.

Daher zählt es auch zu unseren liebsten Pflichten, gelegentlich die Nützlichkeit des redaktionellen Inhalts zu überprüfen. Wer dreißig Schilling für die Ware Zeitschrift ausgegeben hat und dafür durch besondere Information, Gewinntips, Produktberatung undsoweiter einen wesentlich höheren Gegenwert bekommt, ist ein zufriedener Leser. Solcher Nutzen, rasch und easy rauszuziehen wie an einem Bankomat, wird dem Leser eindrücklicher bewußt als der schönste Canetti-Spruch oder das sorgfältig vermerkte Zitat der Fährfrau, die unseren roten Alfa Spider über den Donaukanal schiffte: „In drei Minuten legen wir im Prater an. Die Temperatur im zweiten Bezirk ist fünfzehn Grad plus, der Westwind ist etwas heftig und auf die Luftfeuchtigkeit wird g’schissen.“

Beim Abklopfen dieser Nummer nach rasch und eindeutig konvertierter Nutzbarkeit möchte ich drei kleine Beispiele herausheben.

Der Bericht über die wunderbare AMG-Veredelung von Mercedes-Modellen (Seite 26) weist auf die Möglichkeit hin, sich um eine Million ein durchaus individuelles Automobil anmessen zu lassen. Besonderen Nutzen bringt die genaue Betrachtung des Bilds vom weiß-weißen S-Cockpit mit weißem Lenkrad und weißem Aschenbecher samt dem Hinweis, der Auftraggeber sei ein Scheich. Dies zeigt die Vorteile bescheidener Lebensführung auf: Lieber arm und geschmackvoll, mit pflegeleichtem Gouvernal. Dies sollte unser Ego stärken, für Stunden, ja Tage.

In einem sehr praktisch gehaltenen Schriftsatz rät Autor Waldeck von der Hühnerzucht ab, schlägt stattdessen Truthähne vor und stellt hundert Prozent unversteuerten Profit in Aussicht. Elf Truthähne ergeben einen wunderbaren Radio-Control-Car-Bausatz (Seite 12).

Der Mann, der eines Tages aufwachte und beschloß, Bugatti zu sein, zeichnet neuerdings auch in Farbe (Seite 40). Den harten Cross-Check nach dem Nutzwert dieses Aufwands bestand Bugatti souverän: Höheres Honorar, sagte er, und jeder Leser möge dies als Tip des Monats nachvollziehen. Wann stellen Sie auf Farbe um?

 

Ihr

Herbert Völker