Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 01/1989

Ausgabe der Autorevue vom Jänner 1989 mit Cover, Editorial & Impressum

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Geschichte von der Wiedergeburt eines Jaguar XK 150 S hat vor knapp drei Jahren ihren Anfang genommen, und vom ersten Tag an wurde sie von Fotograf Peter Kumpa begleitet. Wie ein Blitzableiter schob er sich alle paar Wochen ins Spannungsfeld zwischen Kunde und Mechaniker und erlebte Zug um Zug, wie sich die Ungeduld des einen am stoischen Perfektionsdrang des anderen scheuerte.

Der absolute Tiefpunkt des Psycho-Stücks ergab sich kurz vor der Fertigstellung, also schon im dritten Jahr der „Geiselnahme“. Der Meister gab den Wagen nicht zur ersten Ausfahrt frei, weil die mehrmonatige Suche nach dem original Scheibenwaschgefäß noch keinen Erfolg gebracht hatte. Kumpa, als Purist eindeutig auf der Seite des Mechanikers, musste mitanhören: „Dann hängen S’ halt a Humanic-Sackl rein.“

Mechaniker Chalupa ist auch heute noch völlig ungerührt, was die satte Zeitspanne betrifft: „Manche Autos brauchen auch fünf Jahre. Da ist es halt schlecht, wenn der Besitzer aufs Fahren so gamsig ist wie der Herr Podgorski.“

Übrigens ist der Wagen derzeit beim Service: Heckleuchten und Spiegel waren während der Herbstausfahrten bloß provisorisch, die Fahnung nach Echtteilen ist eingeleitet.

Teddy Podgorski schreib, Peter Kumpa fotografierte die Story im Sitl der ganzen Aktion: Mit Liebe, Herz und Meisterschaft. „Hi-Jaging“, ab Seite 24.

Wir gratulieren Fiat zum „Auto des Jahres“ – Sieg für den Tipo. Er gewann vor Opel Vectra, VW Passat, 5er-BMW, Renault 19 und Alfa 164. Unser Dauertest-Tipo hat gerade die 25.000 passiert, keine Klagen außer der Fahrtenbucheintragung eines Reimkünstlers: „Allerlei Klang vom Antriebsstrang.“ Einen Dauertest-Zwischenbericht vom neuen Auto des Jahres bereiten wir für die nächste Nummer vor.

Sie haben es ja Schritt für Schritt mitgekriegt: Die Autorevue hat im 88er Jahr alle Rekorde gebügelt: Bei der Auflage, in den Media-Werten, den Inserenten, im Umfang wie im Umsatz. Da wir den sechsten Gang schon eingespannt haben, bauen wir halt jetzt ein neues Getriebe für den Schwung in die besten Stunden des Jahrtausends. Die warten nämlich mit Sicherheit auf Sie und uns,

 

herzlichst, Ihr

Herbert Völker