Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 12/1992

Ausgabe der Autorevue vom Dezember 1992 mit Cover, Editorial & Impressum

Veröffentlicht am 08.04.2013

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir fühlen uns recht wohl im Umgang mit unseren Grand-Prix-Fahrern, über die vielen Jahre hinweg. Alles ist auf eine normale Art gewachsen, ohne Hysterie in die euphorische oder destruktive Richtung: Beinhart objektiv, bloß im Zweifelsfall sind die Österreicher die besseren, vielleicht sogar die lieberen. Das Land ist ja zu klein, als daß man nicht persönlich übereinander stolperte, und dann kannst du nicht den coolen Hund spielen, wenn dir irgendein Schneidezahn oder junger Ötzi ein bissl ans Herz gewachsen ist; der Prüller-Heinz denkt genauso.

Ich will jetzt nicht wieder bei Jochen Rindt anfangen, sondern Mansell-mäßig zum Punkt kommen, und zwar: Wer das Feeling dafür aufbrachte, welcher Stress es sein musste, sich dem Senna im gleichen Team zu stellen, der hatte über die jüngsten drei Jahre auch sehr viel Geduld und Respekt für Berger, ganz abgesehen vom jeweiligen Wochenend-Ergebnis. Mir persönlich war ein gestauchter-aber-nicht-geknickter Bergereiner der interessantesten und liebenswertesten Zeitgenossen überhaupt, da spielte sich unheimlich viel ab im Herzen und im Hirn.

Ich glaube, daß wir das mit unserer Berichterstattung halbwegs gut rübergebracht haben, und nun schließen wir die drei McLaren-Jahre mit dem ab, was wir noch gut brauchen konnten: Bergers Superfahrt zum guten Schluß.

Helmut Zwickl ist ein höchst passender Mann, dies für die Autorevue zu zelebrieren. „Kritischer Aficionado“, das klingt nach einem Widerspruch in sich selbst, aber so was gibt’s, und Zwickl ist von dieser raren Art, die ihn zu einem auch international überragenden Journalisten gemacht hat: Solides Wissen und Kennen, geschärfter Blick trotz einer großen langen Liebe.

Die Zeitverschiebung einer Monatszeitschrift mag hier, wieder einmal, zum Vorteil werden: Genießen Sie den Saisonausklang der Formel 1 mit Berger, Zwickl und Daniel Reinhard (seine Fotos sind ein Hammer, wieder einmal): Kiss me Goodbye, ab Seite 78.

 

Herzlichst,

Ihr

Herbert Völker