Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 12/1989

Ausgabe der Autorevue vom Dezember 1989 mit Cover, Editorial & Impressum

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Beschaffung guter Cartoons liegt uns seit den frühen Tagen am Herzen. Mit „gut“ meinen wir das Zusammenspiel von witzig und gescheit in entsprechender Ausführung, und das alles sollte wenigstens am Rande noch mit Autos zu tun haben.

Wir hatten den unvergleichlichen Bugatti gefunden, das waren sorgenfreie Jahre voller dünner Striche und kryptischer Weisheit. Als Bugatti sein Werk mehr und mehr auf die Ewigkeit ausrichtete und die Große Kunst kein schlampertes Verhältnis mit einer Zeitschrift und deren Flüchtigkeit duldete, suchten wir landauf, landab, gingen mit dem legendären „The New Yorker“ eine Zusammenarbeit ein, förderten den müpfigen jungen Fallström – und kriegten Gott sei Dank jene Ausgabe der steirischen Kulturzeitschrift „Sterz“ in die Hand, die einem einzigen Künstler gewidmet war: Herms Fritz.

Fritz ist Steirer, er malt und schreibt im Dialekt, und dazu darf ich den „Sterz“ zitieren:

Mundart ist die natürliche Mutter der Kultursprache, Jargon ihr verkommener Sohn, sagt Peter Rosegger, – „nun, da die Mutter tot ist, will ich für den Sohn sorgen“, sagt Herms Fritz.

Fritz ist zwar Autofahrer, hat sogar extrabreite Reifen auf einem ziemlichen Hund von einem Macho-Auto (schwarz), was aber an seiner enormen Skepsis gegenüber dem Auto nichts ändert. Drum kann und will er nicht gefällig sein, und seine Cartoons werden immer so schwarz wie steirisch bleiben. Der diesmalige Griff ins Brauchtum (einmal zurückblättern) war eine gute Gelegenheit, unsere Begeisterung für Herms Fritz offenzulegen. Fritz lebt als Dichter, Lehrer und Graphic Designer in Graz.

Als zusätzlichen Service bieten wir Ihnen in diesem Heft wieder den Mitdruck des Programms zu Gerhard Bergers PS-Party (Seiten 123 bis 162).

Die Autorevue wird 25. das nächste Heft wird daher eine Jubiläumsausgabe, bei der kein Auge trocken bleibt. Es wird die dickste, vielfältigste, gewiß auch beste und schönste Autorevue. Es soll ein Fest mit unseren Freunden und für unsere Freunde werden. Das Heft wird zwar mit Nummer 1/1990 beziffert, erscheint aber vor Weihnachten. Die Abo-Auflage wird mit Vorrang gedruckt und bereits am 14. Dezember versandt, so daß sie genügend Reserven für die mögliche Postverspätung jener Tage haben sollte. Am Kiosk wird die Gala-Autorevue ab 19. Dezember erhältlich sein. Weihnachten ohne sie ist nicht denkbar, jedenfalls nicht im Herzen Europas.

 

Herzlichst, Ihr

Herbert Völker