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ÖAMTC: Sommerreifentest 2014

4 von 33 Modellen fallen durch. 13 Reifen „sehr empfehlenswert“, 15 immerhin „empfehlenswert“.

Zuletzt aktualisiert am 26.03.2021

Wien. Gemeinsam mit seinen Partnern (am bekanntesten in Österreich sind ADAC, Stiftung Warentest, Verein für Konsumenteninformation und TCS) hat der ÖAMTC heuer 33 Sommerreifen-Modelle in zwei gängigen Dimensionen (175/65 R14 T und 195/65 R15 V) getestet. „Diese beiden Reifengrößen sind in den Segmenten der Kleinwagen bzw. Kompakt- bis hin zur Mittelklasse sehr weit verbreitet“, erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel. „Die Ergebnisse sind bunt gemischt: 13 Modelle wurden mit ’sehr empfehlenswert‘ beurteilt, 15 sind ‚empfehlenswert‘, ein Produkt ist ‚bedingt empfehlenswert‘ und vier Reifen fallen mit ’nicht empfehlenswert‘ durch.“

Höhere Verschleißerscheinungen in der Dimension 195/65 R15 V

In der Dimension 195/65 R15 V wurden 17 Modelle getestet. Im Vergleich zu früheren Tests hat sich diesmal gezeigt, dass sich der durchschnittliche Reifenverschleiß eher erhöht hat. Gleichzeitig ist aber auch eine Verbesserung bei den Nassgriffeigenschaften zu beobachten. Ein klassischer Zielkonflikt, wie ÖAMTC-Experte Eppel erklärt: „Reifeneigenschaften sind eine diffizile Angelegenheit. Die Hersteller können kaum eine Änderung an einer Stelle vornehmen, ohne eine andere zu beeinflussen.“

Im aktuellen Sommerreifentest wurden auch zwei Premiumprodukte Opfer dieses Zielkonfliktes. Sowohl der Bridgestone Turanza T001 als auch der Continental ContiPremiumContact 5 wurden trotz sehr guter Nassgriffeigenschaften wegen zu geringer Verschleißfestigkeit auf „empfehlenswert“ abgewertet. Umgekehrt ist es beim Michelin Energy Saver+, der länger hält als jeder andere Testkandidat in dieser Dimension, dafür aber auf nasser Fahrbahn hinterher hinkt und ebenfalls mit „empfehlenswert“ abschneidet.

Im Spitzenfeld der Dimension 195/65 R15 V liegen einmal mehr die sieben Modelle mit den ausgewogensten Eigenschaften. Sie alle wurden mit „sehr empfehlenswert“ beurteilt. Die restlichen Produkte erhielten die Note „empfehlenswert“, lediglich ein Reifen, der Federal Formoza FD2, wurde mit „nicht empfehlenswert“ bewertet. „Bei diesem Modell waren die Nassgriffeigenschaften so schwach, dass keine bessere Gesamtnote möglich war“, erklärt der ÖAMTC-Experte.

175/65 R14 T: 6 von 16 Modellen sind „sehr empfehlenswert“

Von den 16 Fabrikaten der kleineren Dimension 175/65 R14 T fielen drei mit „nicht empfehlenswert“ durch. Der Debica Passio 2, der Kormoran Impulser b2 und der Kleber Dynaxer HP3 schneiden speziell bei den Nassgriffeigenschaften schwach ab. „Alle drei Modelle können mit guten bis sehr guten Verschleißwerten punkten. Dadurch andere Schwächen zu kaschieren, ist beim ÖAMTC-Reifentest aber nicht möglich“, stellt Eppel klar. Auch der Avon ZT5 hat mit dem Nassgriff zu kämpfen – schafft aber noch die Note „bedingt empfehlenswert“.

Sechs der 16 Testkandidaten erreichten die Note „sehr empfehlenswert“ und sind damit die ausgewogensten Produkte in der Dimension 175/65 R14 T. Bei den restlichen sechs Modellen sorgten einmal mehr die Nassgriffeigenschaften für die Abwertung auf das Urteil „empfehlenswert“.

Warum es wichtig ist, möglichst viele Reifeneigenschaften zu testen

Der aktuelle ÖAMTC-Sommerreifentest zeigt, wie wichtig es ist, dass alle Reifeneigenschaften, inkl. des Verschleißes, getestet werden, um ein für den Konsumenten aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten. Speziell das schwache Abschneiden vieler Modelle bei den Nassgriffeigenschaften muss den Herstellern zu denken geben. Dabei handelt es sich um ein sicherheitsrelevantes Kriterium, das der Konsument beim Reifenkauf nicht sehen kann. „Eine selbständige Beurteilung ist dem Verbraucher – im Gegensatz zu Komfortaspekten wie dem Abrollgeräusch – kaum möglich“, erklärt der ÖAMTC-Experte. „Das gefährliche daran ist, dass mangelnde Haftung auf nasser Fahrbahn oft so lange nicht bemerkt wird, bis es zu spät ist. Genau aus diesem Grund legt der ÖAMTC bei den Reifentests so großes Augenmerk auf dieses Kriterium.“

Grundsätzliches zu den Reifentests des ÖAMTC und seiner Partner

Die Reifentests des ÖAMTC und seiner Partner sind ein europaweites Projekt, in dem sich die größten europäischen Mobilitätsclubs und Konsumentenschutzorganisationen zusammengeschlossen haben. Neben dem ÖAMTC zählen dazu unter anderem der Verein für Konsumenteninformation (Österreich), der ADAC (Deutschland), die Stiftung Warentest (Deutschland) und der TCS (Schweiz). Die Projektleitung und Durchführung übernimmt der ADAC.

Alle beteiligten und ausführenden Partner sind von den Herstellern der getesteten Produkte vollkommen unabhängig und nur ihren Mitgliedern bzw. den Konsumenten verpflichtet. Der Zusammenschluss verschiedener Partner aus ganz Europa ermöglicht nicht nur die Finanzierung solch umfangreicher Tests, sondern garantiert auch, dass etwaige Einzelinteressen nicht die Ergebnisse beeinflussen können.

Der gemeinsame Reifentest ist so angelegt, dass Manipulationen durch Anbieter praktisch ausgeschlossen sind. Genauere Infos dazu bzw. eine detaillierte Ablaufbeschreibung der Reifentests gibt es im beim aktuellen Sommerreifentest hier.

Das pdf zum Runterladen: ÖAMTC Sommerreifentest

Zum Reifentest des GTÜ.

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