Andreas Riedmann
Der Scheinwerfer eines Autos mit dem Abblendlicht.

Alles rund ums Licht beim Autofahren

Das Thema Licht beim Autofahren ist nur auf den ersten Blick banal. Hier erfahrt ihr, wann welches Licht eingeschaltet werden muss und was bei der Wartung und Reparatur zu beachten ist.

Christian Gaisböck
Zuletzt aktualisiert am 12.01.2024

Falsch eingestellte, verschmutzte oder defekte Fahrzeugbeleuchtungen sind immer noch ein häufiges Phänomen auf Österreichs Straßen: Schätzungen aus 2012 gehen davon aus, dass etwa jedes 5. Fahrzeug Mängel an der Beleuchtung aufweist, die Lage dürfte sich seit dem kaum verbessert haben.

Mängel beim Licht sind gefährlich und teuer

Dieser hohe Anteil lässt sich nicht nur an der Qualität mancher Scheinwerfer festmachen, sondern auch an der Nachlässigkeit mancher Autolenker. Dieser Umstand ist, gerade bei schlechten Sichtverhältnissen, nicht nur gefährlich sondern zieht mitunter auch eine Strafe nach sich. Richtig teuer kann es werden, wenn ihr in einen Unfall verwickelt seid und euer Fahrzeug Mängel an der Beleuchtung aufweist.

Strafen bei Verstößen gegen die Licht-Vorschriften

Das Strafausmaß liegt, rein gesetzlich, bei einer Höhe von maximal 5000 Euro. In der Regel wird jedoch bei einem Verstoß und ohne der Gefährdung von anderen Verkehrsteilnehmern eine Strafe in der Höhe von 36 Euro (Organmandat) bzw. 72 Euro (Anonymverfügung) fällig. Sollte es zu einer Anzeige kommen, kann die Strafe auch mehrere hundert Euro teuer werden.

Wann schalte ich welches Licht ein?

Aber selbst wenn alle Lampen funktionieren, stellt sich für viele noch die Frage, wann welches Licht eingeschaltet werden darf und wann nicht. Die Antwort kann auch von automatischen, intelligenten Lichtsteuerungs-Assistenten nicht immer korrekt gegeben werden, daher hier unser manueller Überblick.

Abblendlicht, Fernlicht oder Begrenzungslicht

  • Bei Dämmerung und in der Nacht muss das Abblendlicht auf jeden Fall eingeschaltet werden.
  • Die Licht-am-Tag-Pflicht wurde in Österreich Anfang 2008 wieder ausgeknipst. In welchem Land weiterhin die Licht-am-Tag-Pflicht gilt: Hier eine Übersicht des ADAC.
  • Dennoch gibt es auch unter Tags Situationen an denen das Abblendlicht Sinn macht und auch vorgeschrieben ist: Bei schlechter Sicht z.B. durch Regen, Schneefall oder diffusen Lichtverhältnissen.
  • Das Fernlicht darf nur bei Dämmerung und in der Nacht eingeschaltet werden bzw. unter Tags nur dann, wenn es die Witterung und die Lichtverhältnisse erfordern – solange kein Gegenverkehr in Sichtweite ist oder ihr einem Fahrzeug hinterherfährt. Ausgeschaltet bleiben muss das Fernlicht im Ortsgebiet. Ausnahme: Die Straßenbeleuchtung ist nicht ausreichend. Wichtig: Auch bei Fußgängern die euch am Straßenrand entgegenkommen, ist man verpflichtet, das Fernlicht auszumachen.
  • Das Begrenzungslicht (auch unter Standlicht oder Parklicht bekannt) ist dann vorgeschrieben, wenn ihr euer Fahrzeug abstellt und es nicht aus ca. 50 Metern erkennbar ist. Bei ausreichender Straßenbeleuchtung kann somit auf das Begrenzungslicht verzichtet werden.

Nebelscheinwerfer und Nebelschlussleuchte

  • Die Nebelscheinwerfer alleine oder auch zusammen mit dem Abblendlicht sind auch bei Tag und guter Sicht erlaubt. Sinnvoller eingesetzt sind sie aber (zusammen mit dem Abblendlicht) bei Regen, Schnee, Dunkelheit oder eben bei Nebel.
  • Die Nebelschlussleuchte darf nur dann zum Einsatz kommen, wenn die Sicht unter 50 Meter liegt, um von nachkommenden Fahrzeugen gesehen zu werden.

Das richtige Einstellen der Scheinwerfer

Während bei allen Fahrzeugen (bzw. ab Baujahr 1990) per Knopfdruck der Neigungswinkel der Frontscheinwerfer eingestellt werden kann (oder das über eine automatische Leuchtweitenregulierung passiert), sieht das bei der Einstellung der horizontalen Richtung (links/rechts), anders aus – ein Werkstattbesuch ist dann, außer für geübte Auto-Schrauber, oft unvermeidlich. Grundsätzlich sollte zumindest einmal jährlich geprüft werden, ob die Scheinwerfer geradeaus und nicht zu hoch (blendet den Gegenverkehr) oder zu niedrig (geringe Sichtweite) leuchten. Ebenso empfiehlt sich eine Prüfung bei schwerer Beladung des Autos.


Tipps zum Kauf und Tausch von Lampen

Sofern ihr euch den Tausch eurer Lampen zutraut und es bei eurem Fahrzeug überhaupt noch ohne großen Aufwand möglich ist, sind diese Tipps für euch hilfreich.

Lampenkauf: Kompromisse und wichtige Details

Beim Kauf von Scheinwerferlampen muss häufig ein Kompromiss getroffen werden zwischen: Starkes, helles Licht + kürzere Lebensdauer oder geringere Lichtperformance + längere Lebensdauer. Wer etwa häufig in der Nacht unterwegs ist, sollte eher Variante 1 in Betracht ziehen, für alle anderen reicht wohl weniger helles Licht und erspart sich so ein allzu häufiges Lampenwechseln.

Handschuhe verwenden

Beim Lampentausch bitte Handschuhe verwenden – die Berührung mit den bloßen Fingern bzw. das Fett vom Fingerabdruck kann dazu führen, dass die neue Lampe innerhalb kurzer Zeit wieder durchbrennt.

Lampen immer paarweise tauschen?

Allgemein empfohlen wird, die Lampen immer paarweise zu tauschen, da die Wahrscheinlichkeit hoch ist, dass nach einer ausgebrannten Lampe auch die zweite bald hinüber ist. Wer aber kein Problem damit hat, die Prozedur des Lampenaustausches zweimal hintereinander zu meistern, kann darauf verzichten – sofern eine Lampe derselben Marke bzw. desselben Typs verbaut wird, um eine ausgewogene Lichtstärke und Lichtfarbe auf beiden Seiten zu erhalten.

Was, wenn die Lampe immer wieder durchbrennt?

Wenn die Lampe in kurzen Intervallen immer wieder durchbrennt, hilft es darauf zu achten, dass die Gummidämpfer nach dem Austausch wieder ordentlich aufgezogen sind, um ein ständiges, hartes „Durchrütteln“ der Lampe zu verhindern. Auch die zugehörende Sicherung sollte in dem Fall gegen eine neue getauscht werden.

Falsche Lagerung?

Im Zweifelsfall die Lampen beim nächsten Mal bei einem anderen Fachhändler zu besorgen – denn die Lagerung und der Umgang mit den Lampen sind nicht unerheblich für die Lebensdauer der Lampen.