Facebook Screenshot
Finne fuhr 23 km/h zu schnell ... und muss 54.000 Euro Strafe zahlen

Finne fuhr 23 km/h zu schnell … und muss 54.000 Euro Strafe zahlen

54.000 Euro für 23 km/h zu schnell!

Veröffentlicht am 07.03.2015

Für die meisten Menschen sind selbst 36 Euro fürs Falschparken eine Summe, die zumindest ein wenig schmerzt. Aber was würde man bei einer 54.000-Euro-Strafe machen?

Der Finne Reima Kuisla hat eine solche bekommen. Dass er für 103 km/h in einer Zone mit 80er-Geschwindigkeitbegrenzung, also eine Überschreitung von 23 km/h, 54.024 Euro zahlen musste, ist aber seinem Einkommen geschuldet: Der Geschäftsmann verdiente im Jahr 2013 6,5 Millionen Euro. In Finnland werden die Verkehrsstrafen dem Einkommen der betroffenen Person entsprechend festgesetzt. Der 54.000 Euro-Strafzettel wurde nach der Sichtung von Kuislas Steuererklärung gestellt und entspricht 0,8 Prozent seiner Jahreseinnahmen. Für einen „Normalverdiener“ mit 30.000 Euro im Jahr würde das einer Strafe in der Höhe von 240 Euro entsprechen.

Wenn man diese Umstände in Betracht zieht, scheint die 54.000-Euro-Strafe gar nicht mehr so abwegig. Eine 100-Euro-Strafe hätte der Unternehmer gar nicht bemerkt, so die Argumentation für das System. Kuisla wittert darin aber eine Diskriminierung der Reichen:

„Vor zehn Jahren hätte ich mir nicht gedacht, dass ich einmal ernsthaft darüber nachdenken würde, ins Ausland zu ziehen“, schreibt der Geschäftsmann auf seiner Facebook-Seite. „Bestimmten Menschen, mit hohen Einkommen und Wohlstand, ist es unmöglich, in Finnland zu leben.“

Angesichts dieser Grausamkeit will bestimmt niemand mit ihm tauschen.