Dodge Shelby Omni GLHS: „Goes Like Hell S’More“

Der Dodge Omni GLHS ist tatsächlich so ein bisschen der Wolf im Schafspelz. Und trotzdem hatte es der Kleine schwer sich durchzusetzen.

radical mag
Veröffentlicht am 17.08.2016

Der Simca oder Talbot Horizon war «Auto des Jahres 1979». Und trotzdem jetzt nicht gerade das, was man sich unter einem Traumwagen vorstellt. Ganz im Gegenteil, eigentlich war er sogar ein ziemlicher Krüppel, schon bei seiner Vorstellung veraltet (er basierte noch auf dem Simca 1100, der bereits 1967 eingeführt worden war). Einer der Gründe, weshalb der Horizon so ein bisschen gebastelt war, lag sicher in den verworrenen Eigentümer-Verhältnissen von Simca/Talbot: der Hoizon war noch unter der Ägide von Chrysler entwickelt worden, doch weil PSA die europäischen Chrysler-Anteile 1978 aufgekauft hatte, wurde er dann nur stiefmütterlich weiterentwickelt. Es gab aber auch eine böse Version: den Dodge Omni GLHS.

Shelby muss es richten

Denn eben, da war ja auch noch die Chrysler-Verbindung über den großen Teich. Dort wurde der Horizon auch als Plymouth angeboten – und als Dodge Omni. Gerade begeistert wurde der kleine Europäer in den USA nicht aufgenommen, damals interessierte sich nun wirklich niemand für Kompaktwagen (mit Ausnahme des VW Rabbit…). Und weil die Verkaufszahlen ab 1981 dramatisch einbrachen (1980: 138.155 Stück; 1981: 77.039 Stück), was bei einer Basis-Motorisierung mit üblen 68 PS niemanden verwundert, musste halt wieder einmal Shelby ans Werk.

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© Bild: RM Sotheby's

Dodge Shelby Omni GLHS

Eigentlich hätte der von Shelby aufgepäppelte Omni ja Coyote heißen sollen, doch das war Dodge dann doch zu viel. Also nannte Carroll Shelby den Wagen GLH, was steht für: Goes Like Hell. Das mag jetzt ein bisschen übertrieben erscheinen für ein Fahrzeug, dessen 2,2-Liter-Turbo 1984 142 PS entwickelte, 1985 dann derer 146. Andererseits: das Wägelchen war knapp 1.000 Kilo schwer. Und schaffte deshalb eine Querdynamik, die den Amerikanern ziemlich fremd war. 2.247 Stück wurden verkauft. In zwei Jahren.

Erstaunliche Höchstgeschwindigkeit trotz dieser Aerodynamik

Es gab dann noch den GLHS, das S stand für: S’More (texanisch für: some more). Der hatte dann schon ganz anständige 175 PS, die er aus einem 2,5-Liter schaufelte, sowie 235 Nm maximales Drehmoment. Es heißt, der GLHS soll in nur gerade 6,5 Sekunden von 0 auf 60 Meilen beschleunigt haben. Und trotz weniger ausgefeilter Aerodynamik kam er auf 209 km/h Höchstgeschwindigkeit. Ein Verkaufserfolg wurde er trotzdem nicht, 1986 wurde keine 1.000 Stück gebaut, 1987 genau 1.000 Stück (oder doch nur 500?), die alle über die Shelby-Connections abgesetzt wurden.

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© Bild: RM Sotheby's

Carroll Shelbys Wagen

Wir zeigen hier den GLHS, der lange Jahre von Carroll Shelby persönlich gefahren wurde. Er wird am 19. August von RM Sotheby’s in Monterey versteigert, erwartet werden ab 40.000 Dollar. Man kann diese GLHS aber sicher auch günstiger haben, eine besonders große Fangemeinde haben sie nicht.

Vielen Dank für diesen Beitrag an die Kollegen von radical-mag.com