Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 11/1986

Ausgabe der Autorevue vom November 1986 mit Cover, Editorial & Impressum

Veröffentlicht am 08.04.2013

Liebe Leserin, lieber Leser,

Wenn ich nicht sehr irre, sind wir Europas einzige Autozeitschrift auf dem freien Markt, die sich zum Katalysator bekannte, bevor er noch im bereffenden Land Pflicht wurde. In den Augen der Aficionados, Fans und Freaks, die wir alle sehr lieben, und die auch uns lieben, ist das eine Tugend, die nicht zum Ritterschlag reicht.

Dennoch gibt’s keine Einbrüche, – nicht im Verkauf der Autorevue, nicht in den wärmespendenen schwarzen Zahlen, nicht in der Sympathie, die sich in Briefen und Anrufen verständlich macht.

Wir interpretieren diese Annehmlichkeit so:

  • Man glaubt uns. Es ist uns ernst.
  • Man erwartet nicht, daß wir’s jedem recht machen und ihm aufs Maul schauen.
  • Auch veritable Fans sehen ein, daß sich Reservate der Freude am Auto nicht durch schneidige Sturheit schützen lassen. Je offener wir sind, je konstruktiver wir denken, desto mehr werden wir Nischen unserer Lebensqualität erreichen. Nicht in einer verbohrten Lobby, sondern im gesamtheitlichen Mitdenken werden unsere Vorteile Gewicht bekommen: Unsere Freude an der Sache, unser größeres Interesse, das automatisch zur besseren Kenntnis führt. Auf das Beispiel von unsereins, dort mitzumachen, wo wirklich etwas für Umwelt und Zukunft zu gewinnen ist, kommt es in überproportionalem Maße an.

Der Katalysator allein wird die Welt samt Umwelt nicht rausreißen, aber immerhin, er markiert einen Weg. Die Autorevue hat natürlich auch die Fehler und Dummheiten rund um den Katalysator aufgezeigt, sie tut das weiter. Klar, daß wir auf neue, bessere Technologien (realistisch: in der drittnächsten Autogeneration) hoffen, aber das darf keine Ausrede sein, um die jetzt verfügbare Linderung öd zu finden.

In der 20-Jahres-Jubiläumsnummer der Autorevue (1/85) erschien die erste große Katalysator-Story. Das Thema wurde kontinuierlich weiterverfolgt, in diesem Heft ist das zweite große Aufarbeiten fällig.

Der Mann, der unser gutes Gewissen in den vergangenen Monaten war und es seither immer geschafft hat, einem verkrampften Thema journalistische Leichtfüßigkeit beizubringen, ist Rudolf Skarics. Er ist 28, ein wahrhaftiger Ingenieur, und aus jeder Gegend des Landes zu uns gestoßen, wo sie die Emissionen schon mit der Muttermilch kriegen, aber wir wollen das jetzt nicht zerreden.

Unsere, das heißt Skarics’ Titelstory, ist eine sehr nützliche Sache: Wer mehr weiß, und noch dazu das Richtige, wird zum rechten Zeitpunkt besser dran sein. Soviel Lebensweisheit müssen Sie erst einmal ganz langsam packen,

 

Herzlichst Ihr

Herbert Völker