Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 11/1971

Ausgabe der Autorevue vom November 1971 mit Cover, Editorial & Impressum

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Werbung

Trotz aller modernen Umfrage- und Forschungsmethoden wird die Frage nach dem direkten Gegenwert jeder – sogenannten – Image-Werbung eine akademische bleiben. Den nüchternen Rechner wird die – ebenso akademische und ungenaue – Antwort selten befriedigen, man kann höchstens gefühlsmäßig beantworten, ob es sinnvoll ist, für diese oder jene Summe etwa einen Jackie Stewart als Public-Relations-Botschafter unter Vertrag zu nehmen.

Wenn Eifelland-Eigner Hennerici mit jährlich rund zwei Millionen Mark per Motorsport Image-Werbung für seine Wohnwagen betreibt und dennoch der Meinung ist, dieses Geld durch gezielte Schwerpunkt-Werbung einträglicher anlegen zu können, so spricht das für das florieren seiner Firma … und das große Herz des Herrn Hennerici für Motorsport. Ähnliches trifft wohl für Paul Ricard, den französischen Aperitif-Erzeuger, zu, der unglaubliche Beträge dafür aufwandte, seinen Namen – und mithin jenen seines Getränks – in Form einer permanenten Rennstrecke verewigt zu sehen.

Sollte man sich auf den ungenauen Maßstab einigen, derartige Werbung mit der Anzahl von Nennungen des Produkts in den diversen Massenmedien zu messen, so liegt Hennerici – gefühlsmäßig – ebenso günstig wie Paul Ricard oder Yardley, das die Kunde von edlen Herren-Gerüchen auf BRM-Wagen in die Welt trägt. Eines der eindruckvollsten Beispiele für großzügige Werbung im Motorsport und sehr promptes internationales Echo fand wohl die portugiesische Luftlinie TAP, die ihre Rallye mit Millionenaufwand zur bedeutendsten europäischen Sommerrallye aufblies. Mit Mitteln, die für keinen anderen Rallyeveranstalter denkbar wären: Glänzende finanzielle Bedingungen für Fahrer, Einladungen und Durchfüttern von Journalisten und ausländischen Funktionären; wahrlich radikale Methoden in diesem Sport, mit dem ebenso radikalen Ergebnis, die TAP-Rallye innerhalb kürzester Zeit aus dem Nichts zu einem Top-Bewerb katapultiert zu haben – bei vielhundertfacher Nennung des Namens TAP in unzähligen europäischen Medien. Daß gute Rallyes ohne Sponsor oder äußerst finanzkräftigen Klub kaum mehr zu halten sind, beweist die 1000-Minuten-Rallye, einer der attraktivsten Bewerbe Österreichs. Schon heuer lag die Absage in der Luft, für nächstes Jahr ist die Lage fast hoffnungslos – ohne Sponsor. Es muß nicht gerade die TAP mit ihren Millionen sein. Ein bescheidener Bruchteil des portugiesischen Aufwands wäre die Rettung.

 

Ihr

Herbert Völker

 

 

INHALTSVERZEICHNIS

 

Neue Bücher (Seite 1)

Tatsachen (Seite 6)

Axel Höfer: Fords Sportmodelle in Österreich (Seite 12)

Axel Höfer: Mazda Vergleichstest (Seite 14)

Georg Auer: Neuer Stand an der PKW-Preisfront (Seite 16)

Herbert Völker: AUTOREVUE-Test Alfa Romeo 2000 (Seite: 20

Peter Karner: AUTOREVUE-Test Fiat 127 (Seite 24)

Peter Karner: Martha Veteranenrallye (Seite 28)

Heinz Prüller: Grosser Preis con USA (Seite 30)

Herbert Völker: AUTOREVUE-Mittelfoto TAP-Rallye in Portugal (Seite 34/35)

Herbert Völker: Libanon-Rallye (Seite 36)

Herbert Völker TAP-Rallye (Seite 40)

Peter Karner: 1000-Minuten-Rallye (Seite 44)

Erich Glavitza Motorrad ´71 (Seite 48)

Helmut Marko erzählt (Seite 50)

Axel Höfer: Internationaler Motorsport (Seite 53)

Vollgasrevue (Seite 54)

Axel Höfer: Nationaler Motorsport

AUTOREVUE-Kalender (Seite 60)

Sportresultate (Seite 60)

Automobilbörse (Seite 63)

Zulassungsstatistik (Seite 63)

Neuwagenpreise (Seite 67)