Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 05/1975

Ausgabe der Autorevue vom Mai 1975 mit Cover, Editorial & Impressum

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Wir danken unseren Wählern

Dies ist ein Heft, wie wir es Ihnen gerne präsentieren: Ziemlich dick, ziemlich bunt, mit Exklusivstories von Las Vegas bis Mühllacken, mit einem Fahrbericht von einem 700-PS-Shadow über einen Alpine-A-310- bis zu einem Fiat-131-Test. Die Honda 400 spielt genauso mit wie ein Stratos, der am Kreuzweg der Safari-Rallye hängenblieb. Einer der berühmtesten Motorsport-Fotografen Europas erklärt und dokumentiert seine Arbeit; in einem eher fachlich gehaltenen Artikel werden Sie über die letzten News auf dem Sektor Auto-Radios/Recorder informiert. Wenn ich Politiker wäre, würde ich sagen: Alles in allem handelt es sich um die Durchführung des uns von den Wählern übergebenen Auftrags.

Die „Wähler“ haben bei der jüngsten Media-Analyse gesprochen. 222.000 Österreicher wurden dabei als regelmäßige Leser der AUTOREVUE ausgewiesen; das ist rund 5 Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahr, nicht schlecht für eine Zeit, in der die Auto-Branche von einem Minus ins andere abstürzte.

Mangels Gegnern in der Branche ein paar Vergleichszahlen aus fremden Metiers: Nur drei Tageszeitungen (Kronen-Zeitung, Kurier, Kleine Zeitung Graz) werden mit größerer Leserschaft ausgewiesen; von den Magazinen Profil, Trend, Wochenpresse erreicht kein einziges die Leserzahl der AUTOREVUE. Dies soll nicht mißverstanden werden als „Triumph“ über egal welche der zitierten Publikationen, denn das Ergebnis mag vielleicht weniger unser Verdienst sein als das der Attraktivität des Themas „Auto“ schlechthin, wer könnte sich schon trauen, dazu Verbindliches zu sagen?

Wenn wir uns also nicht festlegen, wer die Verlierer sein könnten – zu den Siegern zählen wir uns noch allemal: AUTOREVUE mitsamt der Branche, über die sie schreibt. Wobei wir nun unter anderem die „weiche Welle“ der Redaktion von den Lesern honoriert sehen. Weiche Welle vom Blickpunkt eines Automenschen, damit meine ich, daß wir zuerst Menschen in einer halbwegs gesunden, halbwegs erträglichen, halbwegs zu bewältigenden Umwelt sein wollen – und erst dann Automobilisten.

Gegen unnötige Verschmutzung, gegen unnötige Belästigung, gegen PS-Terror, natürlich aber auch gegen wirtschaftlichen Terror gegenüber dem Autofahrer, für die Freiheit des vernünftigen Motorsports, für die Freiheit der individuell als vernünftig angesehenen Geschwindigkeit auf öffentlichen Autobahnen und Straßen – daß wir in letztem Punkt bei den Verlierern stehen, kann und wird nichts an unserer Einstellung ändern.

Um ehrlich zu sein: Der harte Kern der AUTOREVUE-Leser, also die Basis der frühen Jahre, das waren die reinen Fans. Inzwischen haben wir mehr Leser als es gesamthaft „harte Fans“ in ganz Österreich gibt – es taucht die Frage auf, ob wir ihnen untreu geworden sind. Anderthalb Jahre nach Ausbruch der Benzinkrise und der Anti-Auto-Stimmung ist deutlich, daß der Automobilsport auf breitester Front mit nur geringen Einschränkungen überlebt hat – und zwar wegen seiner Bereitschaft zum taktischen Leisetreten, zur Konzilianz, zu einer vernünftigen Standortbestimmung unter geänderten Vorzeichen. Mit dem Gaspedal durch die Wand zu treten, das wäre bei der massiven Anti-PS-Stimmung im Bannkreis der Krise fatal gewesen. Die Autosportler, Aktive, Funktionäre ebenso wie die Zuschauer, haben sich als verständnisvolle Partner in einem Spiel erwiesen, das nicht das ihre war.

Daß bessere Zeiten vor uns stehen, ist offensichtlich. Das Votum der Leser/Wähler zeigt, daß Redaktion und Leserschaft auch über die harten Monate hinweg im Gleichklang geblieben sind.

Und jetzt, Freunde, ist’s höchste Zeit, sich in einen CanAm-Shadow reinzuhocken oder beim MINT 400 in Las Vegas so richtig durchzudrehen, ganz old fashioned: Benzin liegt in der Luft. Viel Spaß,

 

Ihr

Herbert Völker

 

P.S.: Die neue Doppelseite unter dem Titel „produkte“, die wir für Sie geschaffen haben, ist wirklich für Sie und nicht etwa für die Firmen gedacht, deren Produkte dort vorkommen. Die Seiten sind rein in redaktioneller Kompetenz und versuchen, Sie möglichst seriös zu informieren…

Daß wir dabei unseren Themenkreis etwas ausweiten und auch das Umfeld des Motor-interessierten Menschen bestreichen, hoffen wir aus dem neuerlichen Leser-Votum richtig verstanden zu haben: Mehr Themen bei gleichem Niveau.

 

 

 

INHALTSVERZEICHNIS

 

Tests

Herbert Völker, Bernd Schilling: Fiat 131 mirafiori (Seite 16)

Dr. Fritz Indra, Herbert Völker: Renault Alpine A 310 (Seite 20)

Fred Steffen, Bernd Schilling: Honda CB 400 four (Seite 22)

Sonderteil

Franz Stehno: Autoradios und Rekorder (Seite 24)

Information

Produkte (Seite 10)

Neue Modelle, Wirtschaft (Seite 12)

Sport

Niki Lauda erzählt (Seite 32)

Herbert Völker, Fred Enke: MINT 400 – Wüstenrennen (Seite 34)

Ferdi Kräling: AUTOREVUE-Mittelbild Dieter Quester auf Schnitzer-Coupé in Monza (Seite 40/41)

AUTOREVUE-Serie So arbeiten die besten Motorsportfotografen Hans-Peter Seufert (Deutschland) (Seite 52)

José Rosinski, publimotoring (Genf): Fahrbericht UOP-CanAm-Shadow (Seite 56)

Internationaler Motorsport (Seite 62)

Nationaler Motorsport (Seite 66)

AUTOREVUE-Kalender (Seite 69)

Leserdienst

Leserbrief (Seite 2)

Neue Bücher (Seite 6)

Gebrauchtwagenbörse (Seite 77)

Motorradpreise (Seite 78)

Neuwagenpreise (Seite 79)

Autosteuer, Versicherung, Zulassungsstatistik (Seite 80)