Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 07/1993

Ausgabe der Autorevue vom Juli 1993 mit Cover, Editorial & Impressum

Veröffentlicht am 08.04.2013

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Neuauflage klassischer Rallyes mit Originalautos aus jenen Tagen, heute als Gleichmäßigkeitsfahrten, findet immer mehr Freunde auf allen Seiten, diesseits und jenseits des Lenkrads, und es entwickelt sich damit eine sehr sinnliche Variante des Autofahrens ziemlich prächtig.

Der Reiz sitzt tief in allen, die mit dem Auto aufgewachsen sind. Das Gefühl der vollständigen Unbekümmertheit und Freiheit von früher, das Freudige und gänzlich Reulose kann sich vorübergehend einstellen, bis man wieder zur nüchternen, notwendigerweise auch kritischen Einstellung zum Auto zurückfindet, die unsere Gegenwart einfordert. Währenddessen wartet /oder wird gewartet) das gute alte Stück im Privatmuseum.

Oldtimer-Rennen und –Rallyes definieren sich klar als Spiel, sie geben keine gesellschaftlich relevante Tendenz oder Entwicklungsrichtung für andere Lebensbereiche vor, profitieren von ihrer Verankerung in der Geschichte. Sie sind Selbstzweck, lustzentriert, und immer wieder in tolles Ereignis für die Zuseher, die folgerichtig in Massen kommen. Helmut Zwickl ist die Mille Miglia auf einem Porsche Spyder 550 A, Baujahr 1956, beigefahren und hat dafür einen durchwegs verlässlichen Chauffeur engagiert, der sine eigene Vorstellung von Gleichmäßigkeitswertungen pflegt: Walter Röhrl. Ab Seite 54.

Apropos Spy(i)der: Ferrari und Cabrio, das ist, genauer gesehen, gar keine Selbstverständlichkeit. Schließlich war bis jetzt nur der viersitzige Mondial ganz offen zu haben, also jenes Modell, das alles andere als den ultimativen Ferrari darstellt. Nachdem die überhitzte Nachfrage bei den edlen Sportwagen vorüber ist, findet auch Ferrari zu jener Gelassenheit zurück, die es ermöglicht, unseren Signalen auf breiter Ebene zu folgen. Das bedeutet: Den Ferrari 348 gibt es ab jetzt nicht nur mit herausnehmbarem Dach (Spyder), sondern auch als Cabrio (Spider), so selbstverständlich wie einen Opel Astra. Der Preisunterschied zur verlöteten Variante ist kaum der Rede wert, genauso wie die auf drei Monate geschrumpfte Lieferzeit. Ob sich das Ferrari-Feeling bei offenem Dach tatsächlich noch weiter verdichtet oder gar verflüchtigt, lesen Sie bei Dieter Platzer ab Seite 38.

 

Herzlich,

Ihr Herbert Völker