Autorevue Magazin-Archiv: Ausgabe 1/1967

Ausgabe der Autorevue vom Jänner 1967 mit Cover, Editorial & Impressum

Zuletzt aktualisiert am 08.09.2020

Prosit 1967

Wollen wir unserem fünfundzwanzigsten Leitartikel voransetzen, obwohl wir ganz sicher auch diesmal nicht am Ersten um null Uhr erschienen sein werden. Diese Verspätungen sind zwar keineswegs unsere „besondere Note“ auf die wir stolz wären, wie manche unserer Leser vielleicht glauben werden. Nein, wir kämpfen pausenlos dagegen an, werden aber immer wieder durch unsere eigene, stürmische Aufwärtsentwicklung überrundet. Auch wollen wir den Herrn Bundesminister für Landesverteidigung hier nicht angreifen – er hat schließlich Schwierigkeiten genug -, aber daß er unseren Axel Höfer just im Oktober zu den Fahnen rief, war nicht nett und hat uns wieder eine Verspätung eingebrockt, an der unsere Leser heute noch löffeln.

Wir haben, wie wohl nicht zu übersehen ist, unser Gesicht nach zwei Jahren kosmetisch überarbeiten lassen.  Das ist für eine Zeitung ebenso nötig wie für eine Frau, aber wir wollten eigentlich nicht unser Aussehen aufpolieren, sondern außen gleich mehr über unser „Innen“ aussagen können. Das gelbe Papier ist weiß geworden, was wahrscheinlich weniger verärgerte Leserbriefe bringen wird, als eine gewisse Bildlegende in Heft 12. Dafür haben wir dem Benzin nicht nachgeeifert und unsere Preise gleichgelassen, weil wir ja keine neue Straßenbausteuer, deren Erträgnisse nicht für den Straßenbau verwendet werden, auf unseren Heftpreis draufschlagen mußten.

Draufgeschlagen hingegen haben die Amerikaner, mit denen wir uns diesmal intensiv beschäftigen, die Sicherheitsutensilien auf Ihre Verkaufspreise. Das macht die Linienschiffe zwar noch immer nicht für Bergbauernpfade zum idealen Transportmittel, aber auf die Dauer konnten wir die neun Millionen Automobile, welche Detroit so im Jahr von den Fließbändern laufen läßt, doch nicht einfach negieren. Wer einmal tausend Kilometer auf halbleeren Autobahnen per Cadillac nonstop abgespult hat, um anschließend per Servolenkung bequem in das kleinste Parkplatzloch zu schlüpfen, hat auch das Europa-übliche verächtliche Lächeln über diese Linienschiffe ein für allemal verlernt.

Übrigens: Falls Sie unsere frechen Eigeninserate nicht zu lesen pflegen, wir werden im Ausland tatsächlich ernster genommen als daheim. Darum hat man uns auch eingeladen, den Wagen des Jahres zu wählen, was insgesamt 45 Journalisten, darunter drei aus Österreich, tun durften. Was dabei herauskam, war der Fiat 124 von der Titelseite und ein Leserbrief eines ungläubigen Thomas. Letzterer hat eine Notiz in einer Tageszeitung, welche die zwei anderen österreichischen Jury-Mitglieder stellte, nicht recht verstanden – vielleicht, weil sie nicht ganz klar formuliert war. Dort hieß es nämlich, zwei Mann von der dortigen Motorredaktion wären dabeigewesen und zwei Österreicher hätten für den Fiat gestimmt. Was stimmt. Nur war einer der zwei Fiat-stimmenden Österreicher von uns der andere von ihnen. Der andere von ihnen aber hat nicht für den Fiat gestimmt. Womit die Rechnung doch wieder stimmt und unser ungläubiger Leserbrief-Thomas seine gewünschte Aufklärung hat, hofft

 

Ihre AUTOREVUE

 

 

Inhaltsverzeichnis

Leserbriefe (Seite 3)

AUTOREVUE-Kalender (Seite 4)

Die harte Welle in Amerika (Seite 6)

Buchbesprechungen (Seite 7)

Neue Modelle (Seite 8)

AUTOREVUE-Prüfung: Oldsmobile Toronado (Seite 10)

Die Entwicklung des Spikereifens (Seite 14)

Die alte und die neue Formel II (Seite 18)

Nassau Speed-Week (Seite 22)

„El Chueco“ war in Wien (Seite 23)

Die Amerikaner 1967 (Seite 26)

Gräf & Stift (Seite 36)

Fahrteindrücke Ford Cortina 1967 (Seite 38)

Autoanalyse (Seite 39)

Slot Racing (Seite 40)

Aus Handel und Industrie (Seite 41)

Aus der Vollgasbranche (Seite 42)

Speedpilot (Seite 44)

Automobilbörse (Seite 45)

Neuwagenpreise (Seite 46)